~ Kapitel 24 ~

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Mit jedem Schritt näherte sich die Gruppe nun dem schwarzen Geäst und schon bald standen sie vor den ersten kohlbleichen, verdorrten Bäumen. Als sie die scheinbar abgebrannte Gegend betraten, umhüllte sie der widerliche Gestank von Asche und Aas. Eine düstere Aura schlich durch die pechschwarzen Äste und jagte Schilfherz einen Schauer über den Rücken. Ihr Nackenfell stellte sich bedrohlich auf.

Eine seltsame Anatomie umfing diesen Ort und es schien, als würde sie den Mond verweigern. Die Nacht fraß sich unwillkürlich in die Sträucher und Büsche am Boden, jedoch wirkte es so, als würden diese das weiße Licht ihres Führers am Horizont verschlucken und verschlingen, als gäbe es kein Morgen mehr. Löwenpfote war der Einzige von ihnen, der es wagte zu sprechen. „Schaurig", stellte er flüsternd fest und blickte sich ehrfürchtig um.

Niemand von ihnen wollte sich länger als nötig hier aufhalten, also schlichen sie wortlos hinter Seelensturm her und hofften inständig darauf, keiner GeisterKatze über den Weg zu laufen. Jeder Einzelne von ihnen war deutlich unruhig, doch um eine winzige Pause kamen sie nicht herum. Müde sackten die beiden Schüler nach dem ewigen Marsch auf die, von trockenen Blättern gesäumte, Erde.

Schon im nächsten Moment sah sich Schilfherz um und entdeckte nicht weit von ihnen einen Schatten zwischen den knorrigen Bäumen. Mit einem hastigen Ohrenzucken bedeutete sie den anderen, ihrem Blick zu folgen. Schließlich huschte vor ihnen eine der gefürchteten Mitglieder des GeisterRudels vorbei und rannte zielgerichtet immer tiefer in das schwarze Geäst hinein. Verblüfft, teils angsterfüllt sahen sie sich an und leise flüsterte Seelensturm: „Wieso hat sie uns nicht angegriffen?"

„Das habe ich schonmal gesehen", berichtete Panthernacht, „Erinnerst du dich, Schilfherz?" Diese nickte langsam und hasserfüllt. „Im Lager. Sie waren verwundet und bluteten. Dann haben sie sich in rauchige Katzen verwandelt und sind auch Richtung Norden davon gelaufen. Ohne uns einen Blick zu schenken. Und fast der ganze Clan stand dabei."

„Erzählt die Legende nicht von einem Ort, an den jede neue GeisterKatze anfangs gehen muss, um ins Rudel zu kommen?", fragte Panthernacht weiter. Doch die Kätzin antwortete nur kühl: „Legenden erzählen vieles."

Sie starrte in die Richtung, in die der Rauchschwaden verschwunden war. „Aber was ist, wenn sie alle wirklich dort hinlaufen? Also klar, sie wollen das ja nicht, aber wenn sie durch ihre Verwandlung dazu gezwungen werden und sich dem nicht widersetzen können. So würde das Rudel sich den Zuwachs sichern, so würden sie auf jeden Fall kommen!", stellte der junge Krieger erstaunt und verschreckt zugleich fest.

Nun raffte sich seine Baugefährtin auf und ergänzte: „Wenn deine Theorie stimmt, wären alle GeisterKatzen an diesem einen Ort, der geradewegs in dieser Richtung liegen müsste!" Sie deutete mit einem Kopfschlenker in den düsteren Wald, wo der Rauch sich gerade noch vergeblich an die verdorrten Stämme geklammert hatte. „Jap" „Na, worauf warten wir dann noch?", miaute Schilfherz viel zu laut, sodass Traumpfote verängstigt zusammen zuckte.

Seelensturm hatte ihnen bis dahin nur stumm gelauscht, grätschte ihr jedoch nun in die Aufbruchsstimmung. „Seid ihr euch alle bewusst, dass dies ein gefährlicher Schritt ist, den ihr da gehen wollt? Es könnte unseren sicheren Tod bedeuten!" Mit einem leichten Ohrenzucken bedeutete die Kriegerin allen ihre Meinung, dass jeder von ihnen mehr oder weniger freiwillig mitgekommen war und sie sich von Anfang an bewusst sein mussten, dass es ihre letzte Reise sein könnte.

Als wäre es selbstverständlich in den eigenen Untergang zu marschieren. Unbeeindruckt verdrehte der Älteste die Augen und brach auf, folgte der einzigen Spur die sie hatten, dem Rauch, der sich tief in das Waldskelett hineingefressen hatte und im tiefen Schwarz der Nacht versank. Löwenpfote folgte ihnen schweren Schrittes als Letzter. Er hatte Angst. Sie kroch ihm schon seit mehreren Monden über den Rücken, fraß sich in seine Seele und zerfetzte dort einfach jedes kleine Gewebe Hoffnung, das noch in ihm schlummerte.

Das einzige, was er im Schlaf noch vor Augen sah, war die Pforte zum Tod. Er wollte nicht sterben. Die Furcht hüllte ihn Sonne um Sonne in einen dunklen Schatten, aus dem es kein Entkommen zu geben schien. Was sollte er nur machen? Den anderen hatte er es nicht erzählen wollen. Er war der Grund für diese Seuche, da durfte er nicht einfach flüchten und sich aus der Mission heraushalten! Er musste stark bleiben! Er musste kämpfen!

Immer tiefer wagten sie sich in die Dunkelheit hinein, schoben sich an alten, knorrigen Bäumen vorbei und hielten Abstand zu jeglichen Pflanzen, die von dem berüchtigten GeisterRudel infiziert worden sein könnten. Es dauerte eine Weile, bis der tote Wald plötzlich eine Lücke ließ und sie auf eine gewaltige Lichtung traten. Unweit vor ihnen hielt ein gewaltiger, komplett vertrockneter Baum seine knackenden Äste in den leise säuselnden Wind, der die stickige Luft zwischen den verdorrten Stämmen hervorlockte.

Doch dieses Gewächs war nicht mehr normal! Es bestand aus zwei Stämmen, die sich umeinander wanden und in der Mitte ein großes Loch ließen. Dort hing ein seltsamer, blutroter Diamant zwischen dem Holz und schwebte in der staubigen Luft. „Was bei den Bärten der Sterne ist das denn?", wunderte sich Schilfherz verstört und machte sich auf den Weg darauf zu. „Ich glaube, dass solltest du nicht machen!", warnte Seelensturm sie und rief: „Stopp! Bleib hier! Wir wissen nicht, was passiert, wenn wir ihn berühren!"

Zustimmend hielt die Kätzin an und wollte sich gerade wieder auf den Rückweg machen, als sie schon einen Schritt zu nah an das kostbare Juwel herangetreten war. Eine riesige Rauchschwade kroch daraufhin von den Zweigen des Riesen herab und schlängelte sich um den Stamm herab bis zur staubtrockenen Erde. Dort entfaltete sich die fast schwarze Luft und formte sich zu einer Katze.

„Nicht schon wieder!", jaulte Panthernacht leise und trat ängstlich einen winzigen Schritt zurück. Als die Rauchkatze sie entdeckte, stieß sie einen fürchterlichen Schrei aus, der dem Ältesten das Blut in den Adern gefrieren ließ. Die nackte Angst jagte selbst ihm durch die Rippen und klammerte sich an seine Lunge. Japsend schnappte der Kater nach Luft, als sich daraufhin weitere Winde auftaten und sich zu der Gestalt vor ihnen gesellten.

„Die sehen nicht sonderlich friedlich aus", stellte Traumpfote flüsternd fest und rang ebenfalls nach Atem. Seelensturm packte die Wut auf das GeisterRudel und mit fester Stimme verkündete er seinen Begleitern: „Sie beschützen den roten Stein! Aus irgendeinem Grund, sollen wir nicht an ihn ran kommen." „Hmm... . Wage vermutet töten wir sie vielleicht, wenn wir ihn zerstören", überlegte die Kriegerin zuversichtlich. „Könnte sein...", murmelte der alte Kater vor sich hin, die ganze Zeit gebannt auf ihre Gegner starrend.

„Und nein. Sie werden uns nicht verschonen. Sie sind auf Kampf aus!"

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