(12/5) Mondsilber

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Er hob ihr Kinn ein wenig an, mit zwei Fingern tat er es. Der Ausdruck ihres Gesichts wurde plötzlich sehr ernst, ihr Lächeln verschwand. Einen Moment lang zögerte er. In ihren Augen schwamm das ganze Silber des Mondes, der nun schräg in seinem Rücken stand. Als er sich langsam zu ihr herab beugte, verschwand der Silberglanz und er spürte, wie sie sich in seinen Armen ein wenig streckte, ihm entgegen kam.

Ihre Hände, die eben noch zu Fäusten geballt gewesen waren, öffneten sich und warme Handflächen legten sich mit leichtem Druck auf seine Brust. Das ermutigte ihn. Er neigte den Kopf zur Seite, er schloss die Augen. Ihre Lippen fand er ganz von selbst, biss sanft in ihre Oberlippe, als sie den Mund ein wenig öffnete. Einen kleinen, seufzenden Laut gab sie von sich und umfing mit ihren endlos weichen Lippen seine Unterlippe. Ihre warme Zungenspitze, die daran entlang strich, überraschte ihn - ein waches, aufgeregtes Kribbeln und eine warme Welle durchfuhren seinen Körper bis hinunter in die Beine, die schon wieder nachgeben wollten... Er hatte ihr zeigen wollen, wie er sie "überredete", und schon geschah ihm dasselbe und sie kehrte die Situation einfach um!

Oh, er liebte es, dass sie nicht nur abwartete, sondern den Mut hatte ihn zu überraschen! Seine Zähne gaben ihre Oberlippe frei und schon im nächsten Augenblick nutzte sie ihre freche Zunge und diese unsagbar warmen und fülligen Lippen, um ihn zu locken und zu reizen. Er öffnete seinen Mund nun etwas mehr und sie tat dasselbe - Er hatte sich vorgenommen sie nicht zu verschrecken, nichts Verkehrtes zu tun, sollte es zu diesen Dingen kommen, doch offenbar brachte sie einige Erfahrung mit. Ein solcher Kuss schien ihr nicht ganz neu zu sein!

Es erstaunte ihn, aber er war keineswegs enttäuscht, im Gegenteil: Er setzte nun ebenfalls seine Zunge ein, tastete sich zwischen ihre Lippen vor und lud sie ein ihm zu vertrauen... was sie mit einem zweiten winzigen Seufzer belohnte, als sie sich ihm mehr und mehr öffnete. Ihre Lippen und Zungen fanden immer wieder neu zueinander, trennten sich und wichen zurück, um wieder ineinander zu sinken und alles mitzunehmen, was ihnen diese Nacht schenkte. Sie bekamen nicht genug voneinander. Und anstatt sich bald einmal zu lösen, um durchatmen zu können, wurden ihre Bewegungen langsamer, sinnlicher, zärtlicher, er nahm hier und da ihren Kopf zwischen seine Hände, so dass sie ihm nicht ausweichen konnte - und sie schien ganz fasziniert von seinem Hals, Kinn und Kiefer, führte ihn und seine Lippen so, wie sie es haben wollte und ließ nicht von ihm ab.

Schnell fand er heraus, was er mit seinem Mund anstellen musste, um ihr einmal mehr diesen süßen, kleinen Laut zu entlocken, diesen leisen Ton in mittlerer Höhe, der kein Seufzen und kein Stöhnen war, sondern irgendetwas dazwischen. Sie war so warm und anschmiegsam, so unendlich süß und verlockend! Mit ihren Lippenbewegungen, ihrer weichen, feuchten Zunge und ihrem Seufzen rief sie Gefühle in ihm hervor, deren Folgen er hier auf dem Weg und an der Klostermauer, wo sie standen, bald als gänzlich unpraktisch und unbequem empfand. Er verfluchte das Band, das seine Hose hielt, es drückte und begrenzte den Platz schmerzhaft ... wenn das alles zugleich auch sehr aufregend war - gerade hier! Sie mussten aufhören mit dem, was sie taten. Dabei war er froh, dass sie hier auf diesem Weg standen - und nicht irgendwo, wo sie ganz verborgen und für sich allein waren. Er hätte in diesem Fall nichts gehabt, was ihn davor gerettet hätte, sich ganz zu vergessen. Sie mussten aufhören. Jetzt sofort.

"Hör zu, wir ... wir müssen..." Zu seiner Verzweiflung gab sie wieder diesen entzückenden Ton von sich und begann wieder mit den Lippen an seinem Kiefer entlang zu knabbern, da er ihr seinen Mund entzog. "Caterina... wir müssen aufhören", flüsterte er. "Mein Kinn... der Bart wächst, du reißt dir noch die Lippen auf." Er war sein größter Feind in diesem Moment, denn er wollte nicht, dass sie aufhörte! Es kostete ihn alle Beherrschung, die er aufzubringen vermochte, sich ihrem Griff, den hungrigen Lippen zu entziehen. Schließlich hielt er ihren Kopf mit Bestimmtheit fest und küsste sie sanft.

Sie wurde still zwischen seinen Händen. Ihre Augen waren geschlossen, das Gesicht ihm entgegen gereckt in Erwartung weiterer Küsse. Er betrachtete sie und er hätte weinen können, so schön erschienen ihm ihre feinen Züge. "Noch einmal", flüsterte sie. Er küsste sie ein weiteres Mal, langsam und mit sanftem Druck. Die Augen blieben immer noch geschlossen. Dann lächelte sie, es hatte etwas Wehmütiges, Trauriges. Die kleine senkrechte Falte zwischen ihren Augenbrauen fiel ihm auf, sie vertiefte sich.

"Sag mir... versprich mir, dass das hier nun nicht das einzige Mal war." Ein Zittern lag in ihrer Stimme. "Ich würde sterben, wenn ... es so wäre."

Er räusperte sich. Ihre Offenheit berührte ihn sehr. "Ich schwöre", beeilte er sich zu sagen. Es klang heiser und seine Stimme zitterte ebenso wie ihre. "Ich schwöre, dies hier ist ein Anfang. Ein großer. Einer, der mir heilig ist... Und ich würde niemals..." Sie öffnete die Augen. Sie schwammen in einem Meer aus Mondsilber und er erschrak. "Was ist mit dir? Du weinst! Habe ich etwas falsch gemacht?" Er klang beinahe ängstlich, weil er sie so sah und sich kaum vorstellen konnte, nicht der Verursacher ihrer Tränen zu sein.

Caterina schluckte. Dann weitete sich ihr Lächeln und zugleich schluchzte sie auf. Sie mussten beide lachen, weil das Geräusch, das sie dabei machte, ein wenig wie ein Kätzchen mit Schluckauf klang. Valerios Daumen wischten die Tränen aus ihren Augenwinkeln weg. Er wollte irgendetwas tun, er wusste nicht, was.

"Was ist denn los mit dir", fragte er vorsichtig. "Denkst du etwa, ich erlaube mir mit dir nur einen Spaß?"

Sie lachte auf, immer noch unter Tränen, sie nickte kurz und schüttelte dann energisch den Kopf, so durcheinander war sie. "Das hier...", schluchzte sie und versuchte sich irgendwie zusammen zu reißen, "das hier mit uns, das ist für mich so... groß und überwältigend, ich kann nicht... Ich kann mich einfach nicht von dir... ich kann dich nicht einfach vergessen und ohne dich..."

"Oh, komm her", flüsterte er und zog sie in seine Arme. "Komm her." Er wiegte sie sachte hin und her und sie beruhigte sich. Er senkte das Kinn auf ihre Schulter herunter und raunte: "Ich weiß nicht, warum das mit uns passiert ist. Ich habe keine Ahnung, wohin das führen wird. Ich weiß nur eines: Ich möchte dich nicht verletzen. Und ich werde alles tun, damit es dir gut geht mit mir."

Er löste seine Arme von ihr, hielt sie ein wenig von sich weg. "Na komm, sieh mich an. Ich verspreche dir, das hier wird nicht das letzte Mal sein, es ist nur der Anfang von sehr viel mehr. Du kannst mir vertrauen. Ich will das hier. Mit dir! Sicher wird es nicht einfach, denn ich darf mir das Vertrauen des Klosters nicht verscherzen und habe noch kein Geld - und du bist auf deinen Platz hier angewiesen, denn auf der Straße wärst du verloren. Mein Vater hat nichts für mich übrig und dir verweigert man deine Mitgift. Wir müssen also geduldig und vorsichtig sein. Aber es wird sich eine Lösung finden, ganz bestimmt."

"Dann bist du also nicht... Du hast Hoffnung, dass das eine Zukunft hat? ...Mit dir und mir?"

Er lächelte. "Ja! ....Ja, das habe ich." Er dachte nach. "Das wird nicht einfach... und es ist auch nicht ohne Risiko, das ist mir bewusst." Er nahm ihre Hand in seine und zog sie auf den Weg. "Aber heute, in dieser Nacht machen wir den ersten Schritt! Und viele werden folgen!"

"Aber wir sind jung und wissen noch so wenig von der Welt... und ganz ohne Geld... und ohne Familie, jedenfalls von meiner Seite... wie soll ich das schaffen, ich bin doch nur..."

"Shht", machte er, schüttelte den Kopf und legte ihr den Finger auf die Lippen. "Wir machen einen Schritt nach dem anderen. Zusammen! Wir überstürzen nichts. Wir haben uns - und wir sind beide nicht auf den Kopf gefallen, denke ich! Unsere Möglichkeiten Geld zu verdienen sind gut... Ich habe Ideen, davon werde ich dir erzählen, wenn es soweit ist! Wir reden nicht mit anderen Leuten über uns, sondern halten alles geheim. Wir müssen gut aufpassen, dass uns niemand sieht und dass wir keinen Fehler machen... Bis wir frei sind! Und dann fragt niemand mehr, was wir lassen oder tun. Und nun komm!" Er hielt ihr seine Hand hin. "Lass uns gehen, ich lebe nicht weit von hier! Wir brauchen etwas zu essen und Schlaf. Die Nacht ist kurz."

Verwundert lief Caterina neben ihm her. "Das alles ist dir doch nicht eben gerade erst eingefallen", sagte sie. "Wann hast du dir denn diese ganzen Gedanken gemacht?"

"Heute Nachmittag. In der Ruine. Ich hatte mir gesagt: Wenn ich dich lebend finde, dann werde ich dir das vorschlagen." Er lachte leise und drückte ihre Hand. "Und ich habe dich lebend gefunden."

Ende Teil 99

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