Beinahe Massenmord

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Dunkelheit legte sich über den Wald und das in ihm erbaute Dorf. Sie schien so düster, wie die letzte Nacht, als es das Opfer gegeben hatte. Niemand hatte sich auf die Straße getraut, zu groß war die Angst das zweite Opfer zu werden. Ein sanfter Wind strich schläfrig über das Gras, als hätte er nicht mehr genug Kraft, um es zu verbiegen. Leicht wiegte ein loser Fensterrahmen hin und her und gab dabei leichte Töne von sich und durch eine offene Tür fiel Licht auf die Straße.

Ein junger Mann trat aus dem Haus des Lichts. Seine schwarze Kleidung hob sich nur wenig von der Dunkelheit ab, aber seine Haut leuchtete blass. Er sog die kühle Luft ein und schien erst jetzt zu realisieren, wie spät es eigentlich war. Sein Blick schweifte ab, zur dünnen Mondsichel am Himmel, die zu sehen war. Langsam und wie in Trance setzte sich der Junge in Bewegung. Sein Mantel wehte bei jedem seiner Schritte mit und in jeder Gasse, in die er trat, blieb ein hauchdünner Geruch von uralten Seiten und längst vergessenen Büchern zurück, die er verschlungen hatte. Früher hätte er sich niemals erdenken können, dass er bis spät in die Nacht Seite um Seite verblättern und Wörter verschlingen würde, wie sein Mittagessen. Der Mann richtete seine grünen Augen auf seine Hände. Eine davon umklammerte ein Buch, das bei jedem kleinsten Windhauch zu zerfallen drohte. Die andere war wund von den rauen Seiten, deren Wörter er jedes Mal zu speichern versuchte. Schnell schob er den Gedanken beiseite, wieder zu spät ins Bett zu kommen und am Morgen mit tiefen Augenringen aufzuwachen.

Der Mann beschleunigte seinen Schritt und zog seine Jacke noch enger um den Körper. Ein leiser entfernter Schritt ließ ihn aufhorchen, doch er erkannte ein junges Mädchen, das sich ebenso beeilte nach Hause zu kommen, wie er. Kurz wunderte er sich, dass sich zu so später Stunde noch jemand auf die Straße traute. Er wollte näher an sie herantreten, doch als ein kräftiger Windstoß durch die Straßen blies und er für einen Augenblick die Augen schloss, war sie verschwunden.

Dann bog er in eine Gasse ein und hohe steinerne Mauern ragten über ihm empor. Schon längst kannte er das Gefühl unter diesen eingeschlossen zu sein, doch immer wieder verursachte es ein mulmiges Gefühl in ihm. Eine Straßenlaterne spendete in einiger Entfernung Licht und zum ersten Mal konnte man die dunkelbraunen, ungekämmten Haare erkennen, die sich um seinen Kopf legten. Dann stutzte der Mann und blieb unwillkürlich stehen.

Drei schnaufende Gestallten waren ins Laternenlicht getreten. Von Kopf bis Fuß zierten Schrammen und Narben die grauenhaften Wesen und unter den vielen Haaren konnte man unförmige Gesichtszüge und Fetzen längst zerrissener Kleidung ausmachen. Die Tiere knurrten bedrohlich und kamen langsam näher.

Der Atem des jungen Mannes beschleunigte sich abrupt und seine Hände fingen an zu zittern. Unfähig sich bemerkbar zu machen wich er zurück, doch die eng stehenden Mauern verhinderten eine Flucht. Der Mann saß in der Falle. Bilder der Toten schlossen ihn durch den Kopf. Hatte sich Kira genauso gefühlt wie er? Genauso hilflos dem Tod ausgeliefert?

Unaufhaltsam richteten sich die Monster auf und blickten aus kalten und hungrigen Augen auf ihn herab. Ihre Mäuler öffneten sich langsam und entblößten spitze Zähne und ein bedrohliches Knurren erfüllte die Luft. Dann, nach einer quälend langen Sekunde, stürzte sich der Kleinste der Wölfe auf den Mann. Die Krallen des Tieres zerfetzten die Kleidung des Mannes und nach kurzem Zögern, biss er kräftig in sein Bein, bevor er das Fleisch in einiger Entfernung zu sich nahm. Dem Wolf schien es zu schmecken, aber der Mann stieß vor Schmerz einen erstickten Schrei aus. Blut quoll aus der Wunde und seine Augen füllten sich mit Tränen.

Die anderen Beiden machten sich über das gerissene Fleisch her, als wollten sie den Mann noch länger quälen und dabei zusehen, wie er sich selbst in den Tod leitete. Doch dieser dachte nicht daran einfach so aufzugeben. Mit letzter Kraft stieß er sich von den Steinen ab und humpelte so schnell er konnte in Richtung seines Hauses. Schweiß bedeckte sein Gesicht und der ständige Gedanke des Todes jagte ihm noch mehr Angst ein, als das Gefährliche hinter ihm. Im Hintergrund hörte er das wütende Geheule der Werwölfe, doch er kämpfte sich verbissen vorwärts. Er wusste, er würde nicht lange durchhalten, doch sein Haus war nicht mehr weit entfernt. Immer näher und näher kamen die Laute. Doch dann schaffte es der junge Mann sich in Sicherheit seines Hauses zu bringen. Er schlug die Haustür hinter sich zu, zog alle Vorhänge und Fenster zu und verkroch sich in die hintersten Ecke des Bauwerks. Er konnte von Glück reden, dass er vor Kurzem einen Erste-Hilfe-Kasten gekauft hatte, doch von Glück vermochte niemand zu reden. Das unermüdliche Kratzen an der Tür verbrachte eine Gänsehaut und noch bis spät in die Nacht hörte man Geräusche durch die Mauern ziehen.

Aber es gab noch jemanden, der den versuchten Mord beobachten konnte. Eine alte Schauergestalt war durch die Straßen geschlichen und hatte einen Spaziergang gemacht. Sie war es, die das Opfer verfolgt hatte, heimlich und ohne Angst. Doch nicht etwa wollte sie ihm helfen oder beschützen. Sie war nicht besser als die Wölfe. Sie hatte die Macht über Leben und Tod, entschied über Dasein und verschwinden und spann Magie. Die Zauberin hatte die blutige Tat beobachten können, doch sie wollte nicht einschreiten. Sie hätte viel lieber den Tod beobachtet und Leben genommen, doch nun war ihre Enttäuschung groß, zu groß für eine Gestalt ihrer Art. Ihre Augen funkelten boshaft und rachesüchtig.

Mit tiefem Ärger in der Brust machte sie sich auf und suchte nach einem Opfer. Ihr Opfer. Sie lauschte tief in die Nacht, doch zunächst vernahm sie nur das Heulen des Windes und das Flüstern der Blätter. Doch dann drang ein leises Pfeifen an ihr Ohr, so unschuldig und fröhlich, wie sie schon lange keinen Ton gehört hatte. Suchend wanderte sie die Pfade entlang, schlüpfte durch enge Löcher in den Mauern und sprang über tiefe Gräben. Sie wollte nur eines: Rache.

Plötzlich stoppte die Alte und ging hinter einem großen Stein, der ein wenig außerhalb des Dorfes in die Erde gedrückt war, in Deckung. Ein ebenso so junger Mann hatte ihre Neugier geweckt und ihre Augen formten sich zu Schlitzen, als sie die grasgrünen Augen erblickte. Ein Bild des knapp Entkommenen brannte sich in ihr Gedächtnis und ließ sie unwillkürlich zusammenfahren. Sein Pfeifen klang jetzt viel lauter und lustiger und die Hexe verzog vor Zorn das Gesicht.

Ihre Rolle überkam sie so plötzlich, dass es unmöglich gewesen war ihren Racheplan aufzuhalten. Die Schreckensgestalt sprang mit einem furchterregenden Schrei hervor und stürzte sich mit voller Wucht auf den verdutzten Mann. Er wollte sich wehren und sein Zopf, zu dem er seine dunklen Haare gebunden hatte, schlug bei seinen Bewegungen wild hin und her. Ein metallisches Klirren ließ den Jungen aufhorchen, als wäre etwas Wichtiges zu Boden gefallen, doch die Hexe war zu stürmisch, als hätte er den Gegenstand aufheben können.

Dann trat eine weitere Person an die Kämpfenden heran. Sie begutachtete jeden Tritt, Schlag und jede Bewegung der Zwei ausführlich, aber es schien, als würde sie nichts davon mitbekommen. Sie war eingefroren, hätte einschreiten können, auf der Seite der Hexe oder des Mannes. Sie hätte im Kampf eine entscheidende Wendung vollbringen können. Dann hatte die Hexe die Oberhand gewonnen und drückte den Anderen zu Boden. Ihre Hand verschwand in dem schwarzen Umhang, den sie über die Schultern geworfen hatte und tauchte kurz darauf mit einem dünnen Fläschchen wieder hervor. Sie schwenkte es hämisch in der Luft und man konnte eine dunkle Flüssigkeit darin erkennen, die mit einem blassen roten Schimmer den Tod förmlich ins Glas gebrannt hatte. Der Mann keuchte erschrocken und wehrte sich in ihrem Griff, doch die Zauberin hielt ihn eisern fest. Ein befriedigendes Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie vorsichtig den Mund des unter ihren Liegenden öffnete.

Plötzlich kam Leben in die beistehende Person. Sie holte weit aus, bevor die Gestalt mit einem scheppernden Geräusch auf die Hexe eindrosch. Diese war zu überrascht um sich zu wehren und rutschte unbeholfen auf den Boden, um den Schlägen zu entkommen. Dort verharrte sie einige Sekunden, doch diese reichten dem Besiegten aus, um zu flüchten. Nur noch ein leises Keuchen wurde von den Wänden der umstehenden Häuser zurückgeworfen und erinnerten als einziger Beweis des Lebens an diesen Ort.

Die Hexe brannte vor Wut und ihr hochrotes Gesicht hätte womöglich mit einer Tomate konkurrieren können, doch diese hatte gerade anderes im Sinne. Ein übermenschlicher Zorn brodelte in ihr auf, bevor sie sich wutentbrannt aufrichtete und den Retter des Mannes suchte. Doch dieser war so plötzlich wie er aufgetaucht war, wieder verschwunden.

Ihr letzter Blick viel auf das kaputte Fläschchen, das in einiger Entfernung im Gras lag. Die dunkle, blutrote Flüssigkeit war ausgelaufen und verteilte sich mit jeder Sekunde mehr auf der Erde. Doch jeder Grashalm, den diese berührte, sank wie nach einem langen anstrengenden Tag leblos zu Boden. Die grüne Farbe wich aus den Halmen, bis ein schimmernder bräunlicher Ton zurückblieb. Und die Hexe lächelte grimmig.


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Ich denke hier habt ihr mal genug zu lesen xD

Es tut mir Leid, dass ich so lange gebraucht habe, aber es ist halt soviel in dieser einen Nacht passiert und ich musste mir eine passende Handlung ausdenken.


Und hier noch die Erklärung der Charaktere:

- Der schwer Verletzte: Miley von Mondblumenauge1910

- Die Hexe hat den tödlichen Zaubertrank angewandt.

- Und zwar an: Charles von Nebelschwinge

- Die plötzlich aufgetauchte Person: Leibwächter, der das Leben seines Schützlings gerettet hat.


Viel gefällts euch?

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