Der erste Tag

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Die Sonne stand hoch am Himmel und schickte warme Sonnenstrahlen auf den kleinen Dorfplatz. Sie hätte sich wundern können, warum die gesamten Bewohner sich hier in der Mitte versammelt hatten, doch sie blieb unbeirrt. Von den weißen Steinen wurde das Licht reflektiert und funkelte wie tausende Sterne, vielleicht hätten viele es auch als blendend bezeichnet. Junge sowie alte Menschen hatten sich um eine junge Frau versammelt. Ihre Hände waren blutig und mit Erde befleckt, Schweiß rann ihr übers Gesicht, doch ihre Müdigkeit verbarg sie geschickt. Ihre Augen glänzten kalt, sie hatte sie zu Schlitzen verengt und starrte in die Runde.

Dreizehn Leute standen unschlüssig auf dem Platz. Manche traten unruhig von einem Fuß auf den anderen, manche kneteten nervös ihre Hände und wieder andere blickten müde auf den Boden. Doch am unwohlsten fühlte sich wohl ein Mann, dem der Schrecken immer noch ins Gesicht geschrieben stand.

Cathlair ließ ihren Blick durch die Runde schweifen. Sie alle schienen nicht so recht zu wissen, warum sie sie gebeten hatte, sich hier zu treffen. Nur ein junger Mann mit blonden Haaren schien mehr zu wissen. Um die Nase legte sich eine bleiche Stelle und grün schimmernde Wangen ließen darauf schließen, dass er nicht erfreut war, hier zu sein.

„Heute Morgen", begann Cathlair, „fand eine grausame Tat statt. Ich war gerade auf dem Weg zu einem Konzert, als ich bei Kira, eine Kellnerin, vorbeischauen wollte. Doch als ich an ihrem Haus ankam, fand ich nur ihre Leiche." Ein Raunen ging durch die Menge und ein Mann mit dunkelbraunem Haar gab einen erschrockenen Laut von sich. Cathlair musterte jeden Einzelnen eindringlich. Sie suchte nach einem verräterischen Zeichen, das den Mörder identifizieren konnte, doch niemand machte sich verdächtig.

„Ich habe sie daraufhin begraben", schloss die junge Frau. Sie blickte auf ihre Hände und strich sie am weißen Kleid ab. Blut verteilte sich auf ihrem Gewand, doch sie störte das nicht. Zu sehr war sie auf die Reaktion der Anderen fixiert.

Ihre grünen Augen blitzten entschlossen auf, als sie mit fester Stimme fortfuhr: „Wer war das." Cathlair wusste, dass niemand ihr antworten würde, doch sie hoffte weiterhin, den Mörder zu erkennen. Nach kurzem Zögern löste sich ein Mädchen aus der stillen Menge. Ihre Haare behielten einen dunkelbraunen Ton, während ihre Augen nervös hin und her wanderten.

Cathlair blieb still und ließ die kommende Rede wortlos über sich ergehen: „Als Kellnerin konnte Kira wohl erst spät von der Arbeit nach Hause gehen. Da du sie", sie warf einen abschätzenden Blick auf die Sängerin, „vor der Haustür entdeckt hast, vermute ich weiter, dass sie noch nicht in ihrem Haus war. Daraus folgt, dass sie ermordet wurde. Nun stellt sich aber die Frage, warum niemand etwas gehört hat." Die Strahlen der Sonne blendeten sie und ließen das Blau in ihren Augen funkeln. Gerade wollte sie einen Verdacht äußern, doch eine Frau mit roten Locken lief zu ihr. Leise flüsterte sie ihr ein „Hör auf, Leo!" zu und zog sie an den Rand des Platzes. Cathlair konnte beobachten, wie die zwei eine hitzige Diskussion in Gange brachten.

Plötzlich kam Leben die Menschen und alle drehten sich zu Nathaniel um. Immer noch schien er sich nicht vom Schreck erholt zu haben, denn seine Gesichtsfarbe glich der eines Frosches. Der junge Mann war für alle verdächtig, er war schließlich der einzige Nachbar der Toten.

„Ich habe geschlafen", verteidigte sich Nathaniel und zu Cathlairs Überraschung schienen sie ihm diese Tatsache abzukaufen.

Doch nun äußerte ein Weiterer seinen Verdacht: „Valerie ist für mich verdächtig. Sie und Kira haben sich noch nie gut verstanden!" Die Stimme gehörte einen Mann mit wuscheligem braunblondem Haar. Seine Hände versteckte er in den Hosentaschen und sein herausfordernder Blick schweifte zu einem Mädchen, kaum älter als 20. Sie schien erstaunt über das Urteil des Alten und brachte nicht den Mut auf, ihm zu widersprechen. Das ganze Dorf hielt den Atem an und selbst der Wind hörte auf durch das Gras und die Blätter zu streichen. Die Augen der Beiden waren zu engen Schlitzen geformt und sie schienen sich gegenseitig mit Blicken bekämpfen zu wollen. Stumm standen sie da, während wohl unförmige Gedanken durch ihre Köpfe waberten.

Dann mischte sich ein Mädchen in den Streit ein. Ihre feuerroten Haare wehten im nun wieder stärker werdenden Wind wild durch die Luft. Ihre zierliche, aber höchst sportliche Gestallt schien wie eine Erlösung zu wirken, denn die umstehenden Menschen beruhigten sich langsam wieder.

„Was hast du für einen Grund sie zu beschuldigen?", fragte das Mädchen sanft und legte dem Mann die Hand auf die Schulter. Auch er schien sich nun zu entspannen, doch in seinen Augen flackerte weiter ein Feuer aus Hass.

„Sie ist kalt zu so jemanden wie Kira. Sie mochten sich noch nie, Sophie!", meinte der Ältere, doch das Mädchen richtete den Blick auf Valerie, die sich zu unwohl fühlte, um sich zu verteidigen.

„Niemand bringt jemanden wegen eines Streits um, Neon", flüsterte sie und versuchte Neon zu beruhigen, was nach einiger Zeit der Stille gelang. Dann kehrte Ruhe ein und die Bewohner zerstreuten sich langsam. Einige beeilten sich in ihre Hütten zu kommen und andere führten das beängstigende Gespräch weiter. Auch Cathlair gab sich geschlagen. Niemand hatte sich verdächtig oder auch nur ansatzweise falsch verhalten. Für Neon konnte sich sie verbürgen, er war zwar robust, aber immer für sie da gewesen. Nie im Leben würde oder könnte sie ihn verdächtigen. Dann blickte die auf die Kappellenspitze, auf der eine Uhr befestigt worden war und das Mädchen erstarrte. Sie hatte ihren Auftritt in der Bar vollkommen vergessen. Schnell wischte sie über das Blut an ihrem Kleid, doch dabei verteilte es sich nur noch mehr. Sie atmete tief ein und rannte dann in die Gasse, in der sich die Bar befand. Doch etwas schien sie verloren zu haben. Von weitem konnte man nicht erkennen, worum es sich handelte, doch ging man näher, wurden verschiedene Farben sichtbar. Eine mittelalterliche Mütze lag auf dem Boden und hatte beim Aufprall leichten Staub aufgewirbelt. Die Streifen füllten die Farben rot, gelb und blau und wurden ab der Mitte in drei verschiedene Zipfel aufgespannt. An den Enden befand sich jeweils ein kleines Glöckchen, die sich leicht im Wind bewegten und dabei leise hohe Töne von sich gaben.

"Idiot"



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Kira hatte die Rolle "Idiot"!


Leider ist das Kapitel nicht ganz so gut geworden... Habt ihr Tipps?

Nun beginnt die zweite Nacht ;)

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