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Windherz stieg schwerfällig den Hang zum Versammlungsfelsen hoch.
Ihr Bauch war so schwer, das er fast über den Boden schleifte.
Fast ergriff sie eine unerklärliche Angst, vor diesem Ort.
Nicht nur, das sie die Monde nun bald nicht mehr zählen konnte, an denen hier keine Große Versammlung mehr stattgefunden hatte, und zwischenzeitlich sogar Froschstern keinen Sinn mehr darin fand, mit seinem Clan zu ihnen zu gehen, sondern auch, dass Windherz in den Monden in denen sie nun schon schwanger war, keine richtigen Träume mehr vom SternenClan erhalten hatte.
Dabei wollte sie Herbstbrise doch so gerne fragen, warum sie keinen Traum vor dem Kampf mit dem Dachs gehabt hatte!
Zwar hatte man ihr doch gesagt, das irgendwann ein Kampf kommen würde, vor dem sie keinen Traum hätte, doch das konnte der doch unmöglich gewesen sein!
Denn wenn sie einen gehabt hätte, hätte sie Ampferherz vielleicht retten können...
Aber jedes Mal, wenn sie den Mondsee besucht hatte, hatte sie sich in ihren Träumen nur in einer endlosen, einsamen Leere wiedergefunden, in der sie mit jedem unsicheren Schritt den sie machte, auf der Suche nach einer Seele die sie kannte, eine Spur aus Sternenlicht hinterlassen hatte und niemanden traf, außer sich selbst.
Vielleicht hasst der SternenClan mich, weil ich das Gesetz gebrochen habe...
Vielleicht erhalte ich deshalb keine Träume mehr...
Windherz hatte Angst, als sie den Felsen umrundete und Falkenfeder in sein Inneres folgte.
Und die Angst wuchs mit jedem Schritt, den sie weiter in den unterirdischen Tunnel hinein tat.
Sie wollte nicht noch einmal von der unendlichen Leere träumen.
Ich war so allein und hilflos...
Schließlich erreichten sie den See.
„Schöne Träume." wünschte Falkenfeder, als er sich an seinem Ufer nieder lies.
Er schien ihre Angst gespürt zu haben, vielleicht hatte er sie auch gerochen, jedenfalls warf er Windherz einen zutiefst mitleidigen Blick zu, bevor er aus dem See trank und sich seinen Träumen hingab.
Windherz schluckte, als sie sich ebenfalls ans Ufer legte.
Bitte SternenClan, lass mich nicht noch einmal von dieser Leere träumen, sondern gib mir die Antworten die ich brauche!
Die Kätzin atmete tief durch, nahm all ihren Mut zusammen und trank dann ebenfalls aus dem See.

Sie fand sich auf einer Lichtung wieder.
Gerade wollte Windherz schon erleichtert aufatmen, als ihr auffiel, das die Geräusche fehlten.
Der Wald schien den Atem anzuhalten.
Kein zwitschern, rascheln, scharren, summen, lachen- nichts war zu hören.
Bin ich hier wirklich beim SternenClan?
„Hallo?" rief Windherz. „Ist da jemand?"
Ihre Stimme hallte in dem stummen Wald, wie ein Schrei.
„Ja, ich."
Windherz wirbelte herum und fand sich Nase an Nase mit einer feuerroten Kätzin.
Sie schien wie aus dem nichts gekommen und sah sie mit funkelnden grünen Augen an.
„Herbstbrise!" seufzte Windherz erleichtert.
„Du bist gekommen! Ich hatte ja solche Angst!
Ich dachte schon der SternenClan hat mich verlassen! Und ich habe so viele Fragen!" sprudelte es aus ihr heraus.
„Ach Herbstbrise, ich bin so verwirrt!"
Die Verzweiflung überkam sie so plötzlich, als wäre sie der erste Blitz eines Gewitters, der in ihre Gedanken einschlug.
War es richtig, ihre Jungen abzugeben?
War es überhaupt richtig, sie zu bekommen?
Und dann auch noch so, wie sie und Lichtfleck es geplant hatten?
„Windherz, Windherz, mach mal langsam!" schnurrte Herbstbrise beruhigend.
„Der SternenClan würde dich niemals verlassen! Erst recht nicht wegen eines Fehlers, den schon viele vor dir begangen haben!
Es ist keine Sünde zu lieben!
Es ist nur eine Sünde, falsch damit umzugehen!"
Der Ausdruck der Verzweiflung auf Windherz Gesicht wich der der Verwirrung.
Herbstbrise bemerkte es natürlich sofort.
„Aber dazu später. Setz dich, ich will dir jede deiner Fragen beantworten, die ich beantworten kann." sagte sie.
Windherz musste sich erst einmal beruhigen, bevor sie sich setzten konnte.
Herbstbrise war da, nun war alles gut.
Sie würde ihre Fragen beantworten und ihr sagen was zu tun war.
Die beiden Kätzinnen setzten sich einander gegenüber unter einen Haselstrauch.
„Meine erste Frage," begann Windherz nach kurzem auch überlegen, „ist, warum ich vor dem Kampf mit dem Dachs keinen Traum hatte."
„Weil dieser Kampf nicht geplant, und damit nicht vorhersehbar war." antwortete Herbstbrise.
„Weder Ampferherz, noch Bachblüte und am allerwenigsten wohl der Dachs hatten diesem furchtbaren Kampf geplant.
Keiner von ihnen wollte kämpfen!
Sie wurden mehr oder weniger dazu gezwungen.
Also keine Sorge, es hätte sich nicht verhindern lassen und war auch nicht der entscheidende Kampf aus der Prophezeiung."
Windherz nickte gedankenverloren.
Also konnte sie nur geplante Kämpfe vorhersehen?
So war das also!
„Und warum habe ich die letzten Monde von dieser furchtbaren Leere geträumt?" stellte sie ihre nächste Frage.
Herbstbrise wiegte den Kopf hin und her.
„Wir, also der SternenClan wussten nicht, wie wir dir gegenüber treten sollten." erwiderte sie schließlich.
Windherz zuckte zusammen.
„Seid ihr böse auf mich?" fragte sie kleinlaut.
„Böse?" lachte Herbstbrise.
„Windherz, wenn wir auf jede Katze böse wären, die das Gesetz gebrochen hat, wären wir nicht besser als die Katze die gesündigt hat!
Jeder macht Fehler, auch wenn es manchmal besser ist, sie nicht gemacht zu haben.
Deshalb gibt es Regeln, ohne die alles im Chaos versinken würde.
Aber wenn wir keine Fehler machen würden, würden wir uns nicht weiterentwickeln, denn aus Fehlern lernt man."
Windherz starrte sie erstaunt an.
Langsam sickerte die Bedeutung ihrer Worte in ihr Gehirn.
Wie recht sie doch hatte!
„War es das jetzt mit deinen Fragen?" fragte Herbstbrise.
Windherz dachte kurz nach.
Ja, sie hatte alles gefragt was sie wissen wollte und von dem sie sich sicher war, eine Antwort zu bekommen.
Aber sollte sie vielleicht noch nach der Sache mit den Jungen fragen?
Nein... nein, das war ihre Sache, damit musste sie allein fertig werden...
Sie nickte.
Herbstbrise schnurrte.
„Schön, denn dann möchte ich dich jetzt auch etwas fragen." sagte sie eindringlich.
„In Ordnung." miaute Windherz und blickte sie gespannt an.
„Hast du dir die Sache mit den Jungen auch wirklich klar gemacht?"
Windherz hätte mit allem gerechnet.
Aber nicht mit dieser Frage.
Jedenfalls nicht aus dem Mund von Herbstbrise!
„Wie... meinst du das?" fragte sie leise.
„Ist dir klar, das es keine größer Liebe gibt, als die Liebe einer Mutter zu ihren Jungen?
Das deine und Lichtflecks Liebe zueinander in euren Jungen weiterlebt, ein Gesicht bekommt?
Du willst sie weggeben und vielleicht stimme ich dir sogar zu dass das der einzige Weg ist, aber bist du dir sicher das du das wirklich willst?
Hast du wirklich gut darüber nachgedacht?"
Herbstbrise sah Windherz so eindringlich an, das die Kätzin unter ihren Worten zu schrumpfen schien.
„Ich frage dich das nicht, weil ich dich anzweifeln oder dich in die Ecke drängen will." fuhr Herbstbrise fort.
„Ich frage dich das, weil ich dich vor dir selbst schützen will. Ich will nicht, das du später bereust was du getan hast."
Windherz schwieg.
Sie dachte nach.
Lange.
Irgendwie kam ihr die Frage bekannt vor.
Es war, als hätte eine Stimme, die Tief aus ihrem Herzen kam, sie schon einmal gestellt.
Herbstbrise sah sie einfach nur still an.
Um sie herum, schien der Wald noch stiller zu werden.
Ja, er hielt den Atem an.
Diese Antwort war es, auf die er die ganze Zeit gewartet hatte.
„Nein." sage Windherz schließlich.
„Ich habe nicht darüber nachgedacht.
Vielleicht, weil ich dachte dass es besser wäre, nicht zu wissen, wie sich eine Mutter fühlt.
Ich habe gehandelt, weil ich musste.
Aber über die Konsequenzen habe ich nicht nachgedacht."
Ich habe es verdrängt.
Dieses Eingeständnis hatte sie viel Kraft gekostet.
Windherz sah zu Boden.
Ich werde nie wissen, wie sich eine Mutter fühlt, weil ich meinen Jungen keine sein kann.
Vielleicht ist es sogar besser, es nicht zu wissen...
Herbstbrise nickte bedächtig, so als ob sie Windherz Antwort schon gekannt hatte.
„Dann Windherz," sagte sie, „habe ich dir jemanden mitgebracht.
Ich will dir zeigen wie sich eine Mutter fühlt.
So, dass du auch wirklich wissen kannst, was für eine Entscheidung du triffst.
Und das musst du, denn diese Entscheidung wird dein Leben verändern."

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