Endlich ist der Tag gekommen

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,,Wow...'', sagte Lukas vollkommen außer Atem und sah gegen die Decke. Ich vergrub mein Gesicht in seinen Haaren und atmete seinen angenehmen Duft ein. ,,Das war einfach nur wunderschön!''
,,Das war schöner, als jeder Drogentrip es jemals sein könnte.'', erwiderte ich mit einer Brust, die sich immer wieder schnell hob und versenkte. Ich verschränkte unsere Finger miteinander und hauchte ihm einen Kuss auf die Schläfe.
Lukas streichelte mir über den Arm, der sich fest um ihn schlang, schloss die Augen und seufzte zufrieden auf. Ich lächelte, fuhr ihm einige verirrte Strähnen aus dem Gesicht und musterte den hübschen Jungen, der in meinen Armen lag.

Nach all den Monaten konnte ich noch immer nicht fassen, ihn bei mir zu haben. Nach wie vor fühlte es sich wie ein Traum an, aus dem ich am liebsten nie wieder erwachen wollte. Lukas ist wirklich das aller, allerbeste, was mir je passieren konnte.
Ich wollte mir gar nicht vorstellen, was passiert wäre, hätten wir uns nicht kennengelernt. Die vergangenen Wochen hatten mir mal wieder gezeigt, wie glücklich ich darüber sein konnte, so einen wundervollen Freund zu haben.
Viel zu oft hatten mich Menschen schon fallengelassen, oder falsche Versprechungen gemacht. So aber nicht mit Lukas, der selbst in den schwierigsten Momenten an meiner Seite war und mich auffing.

Mir ist bewusst, dass ich kein einfacher Mensch bin. Oft genug hatte ich auch ihm gezeigt, was für eine schreckliche Persönlichkeit ich bin. Trotzdem hatten wir immer wieder zueinandergefunden.
Aus irgendeinem Grund hatte mich Lukas nicht abgeschrieben und mir immer eine Chance gegeben. Dabei hätte ich es ihm niemals verübelt, wenn es ihm irgendwann mal zu viel geworden wäre.
Das Lächeln auf meinen Lippen wurde breiter. Das hätten vielleicht alle anderen gemacht, aber nicht Lukas. Lukas wäre nicht mal auf die Idee gekommen, Schluss zu machen. Lukas sah einfach etwas in mir, was die Anderen nicht gesehen hatten.

Er hatte immer an mich geglaubt, mir vertraut und mir gezeigt, dass ich alles schaffen kann. Immer dann, wenn es am Nötigsten war, hatte er mir einen Arschtritt gegeben. Er hatte für mich weitergekämpft, wenn ich mich mal wieder verloren hatte.
Ich streichelte sein wunderschönes Gesicht und eine Träne verließ meinen Augenwinkel. Ich konnte diesem Menschen nicht oft genug dafür danken, einfach für mich da zu sein und mich so zu nehmen, wie ich bin.
Wir hatten Recht. Irgendeine höhere Macht wird sich schon etwas dabei gedacht haben, uns beide zusammengeführt zu haben. Wir passten einfach wie die Faust aufs Auge. Wir waren einfach das perfekte Team.

,,Alles gut?'', fragte mich Lukas und hob den Kopf leicht an.
,,Na klar.'', stimmte ich sofort zu und hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn. ,,Warum fragst du?''
,,Du hast so nachdenklich gewirkt deswegen.'', erwiderte mein Freund und stützte sich mit den Unterarmen auf meiner nackten Brust auf.
,,Ich habe nur darüber nachgedacht, wie froh ich darüber bin, dich zu haben.'', strahlte ich und streichelte ihm durchs Haar.
,,Awww...'', quietschte Lukas und wurde gleich etwas roter. ,,Ich bin auch glücklich darüber, dich zu haben. Mir hat ein Mensch noch nie so viel bedeutet.''

Lukas kam meinem Gesicht näher und kurz darauf lagen unsere Lippen aufeinander. Sofort musste ich in den Kuss hineinlächeln und schlang die Arme fester um ihn. Ich bewegte meine Lippen etwas schneller auf seinen und krallte mich an seinem Rücken fest.
Lukas stützte sich etwas auf und ließ sich rittlings auf meinem Schoß nieder. Er zog spielerisch an meiner Unterlippe und leckte kaum merklich über diese. Ich zögerte nicht lange, sondern gewährte ihm sofort den gewünschten Einlass.
Wir verloren uns vollkommen in unserer Zweisamkeit. Unsere Zungen lieferten sich einen heißen und leidenschaftlichen Kampf ab. Ich konnte es in meiner Mitte angenehm ziehen spüren, weswegen ich mit den Händen zu Lukas' Hintern wanderte und fest zu packte.

,,Was zur Hölle ist hier denn los?!'', wurden wir plötzlich aus unserer Zweisamkeit gerissen. Vollkommen erschrocken fuhren Lukas und ich auseinander und sahen in die Richtung, wo die Stimme herkam.
,,Wer seid ihr und was macht ihr hier?! Wie seid ihr hier reingekommen?!'', fragte die Braut total aufgebracht, die mit ihrem Mann wahrscheinlich das anstellen wollte, was Lukas und ich ganze zweimal getan hatten.
,,Schaut nicht so dumm! Raus hier, ansonsten ich rufe die Polizei!'' Sie warf uns unsere Sachen entgegen, während Lukas und ich erstmal einige Sekunden brauchten, um das alles überhaupt zu verstehen.

,,Schrei' mal nicht so rum, wir haben nur das Bett eingeweiht.'', zuckte ich vollkommen gleichgültig mit den Schultern, schmiss die Bettdecke zur Seite und griff nach meiner Boxershorts. Dass ich mich dabei in all meiner Pracht präsentierte, war mir egal.
,,Ich glaube, ihr spinnt! Ihr habt hier drin nichts verloren! Sowas macht man nicht!'', meckerte sie weiterhin, während Lukas und ich uns anzogen. Wir sahen uns gegenseitig in die Augen und mussten dann zu lachen anfangen.
,,Hört auf so zu lachen, das ist überhaupt nicht witzig! Das ist Hausfriedensbruch!'' Der Kopf der Braut war mittlerweile so rot angelaufen, dass man das Gefühl bekommen könnte, er würde jeden Augenblick platzen.

,,Mir tun ja eher die Pferde leid, die sich das anhören müssen. Schon etwas ekelig, dass ausgerechnet in einem Stall zu machen. Ein Schlafzimmer hätte es auch getan.'', merkte ich mit einem angewiderten Gesicht an.
,,Also...'' Sie stemmte empört die Hände in die Hüfte und sah zu ihrem Mann. ,,Jetzt reicht es mir aber langsam, wir rufen die Polizei! Ihr wart sicherlich auch die frechen Bengel, die unseren Champagner geklaut haben! Der war teuer!''
,,Danke dafür nochmal, er hat köstlich geschmeckt. Sehr gute Wahl.'', strahlte ich über beide Enden und rülpste einmal. Die Frau musterte uns mit fassungsloser Miene und schüttelte immer wieder mit dem Kopf.

,,Okay, jetzt habe ich die Schnauze voll! Ich rufe die Polizei!'' Vollkommen wutgeladen zog sie ihr Handy aus dem Dekolleté und tippte auf dem Display herum. Lukas und ich sahen uns nur mit großen Augen an. Scheiße...
Sie hielt sich das Handy ans Ohr und reflexartig, griff ich nach Lukas' Hand. Das Brautpaar wollte uns gerade den Weg versperren, doch ich schubste sie einfach zur Seite, stieß die Tür auf und rannte mit Lukas zusammen nach draußen.
,,Lasst sie nicht entkommen!'', rief die Braut den etwas perplexen Hochzeitsgästen hinterher, an denen wir förmlich vorbeirauschten. Ich warf einmal einen Blick über meine Schulter und tatsächlich versuchten uns einige zu erwischen.

Lukas und ich liefen über den halben Hof, machten keine Pause und nahmen eine Abkürzung nach der Anderen, um die Gäste abzuhängen. Immer wieder warf ich einen Blick nach hinten, doch an anhalten war nicht zu denken.
Lukas und ich lachten uns gegenseitig an. Mal wieder fühlte es sich so toll an, so einen Mist mit ihm zu machen. Ich weiß, dass ich die Frau nicht so hätte provozieren sollen, aber ich konnte einfach nicht anders.
Auch ohne Ronny lebte da eine kleine, böse Seite in mir. Irgendwo liebte ich es ja, diese raushängen zu lassen und besonders Lukas damit zu beeindrucken, der ja unglaublich darauf abfuhr, wenn ich Bad Boy Timi herausholte.

,,Okay, wir sollten sie abgehängt haben...'', stieß ich vollkommen aus der Puste aus, als wir Mitten ins Dorf gelaufen waren. Ich wischte mir den Schweiß von der Stirn und löste mich von Lukas.
,,Ey, wie viel Sport wir heute machen. Eigentlich wollten wir nur einen Joint rauchen.'', erwiderte Lukas lachend und schüttelte mit dem Kopf.
,,Du hast mich hierhergeschleppt, mein Freund. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätten wir bei dir auf der Terrasse gesessen.'', zuckte ich leicht vorwurfsvoll mit den Schultern.
,,Jaja.'' Lukas streckte die Zunge heraus und verdrehte die Augen.

,,Überleg' mal besser, wie wir jetzt nach Hause kommen. Der nächste Bus kommt hier wahrscheinlich erst am Montag.'', entgegnete mein Freund und legte die Arme um mich.
,,Ich soll überlegen, wie wir nach Hause kommen?!'', harkte ich fassungslos nach. ,,Du bist hier das Dorfkind! Du musst das wissen! Ich hab' da doch keine Ahnung von...''
,,Also... Wir können auch ein Auto klauen...'', erwiderte Lukas vollkommen ernst, sah mich mit seinen Hundeaugen an und streichelte über meine Brust.
,,Ich besorg' dir gleich ein Auto, dass dich ins Nevada fährt, du Spinner!'', lachte ich und verpasste ihm einen leichten Klaps auf den Hinterkopf.
,,Oh, gute Idee!''
,,Was? Dich ins Nevada zu schicken?'', fragte ich irritiert nach.
,,Nein, ein Auto zu besorgen, was einen wohin fährt!''

Lukas löste sich von mir und kramte in seinen Jackentaschen herum. ,,Baby, hast du noch etwas Geld dabei?''
,,Ähm... Könnte sein, dass sich hier noch was versteckt hat...'', erwiderte ich noch immer etwas perplex und griff in meine Jackentaschen.
,,Ich kann dir zehn Euro anbieten.'', sagte ich grinsend und streckte ihm die Scheine entgegen.
,,Oh, super!''

,,Ich denke mal, dass das reichen müsste, um wieder nach Hause zu kommen...'', sagte Lukas nachdenklich und zählte das Geld zusammen.
,,Bist du dir sicher, mein Hase? Du weißt, dass du es mit Mathe nicht so hast.'', erwiderte ich neckend und nahm ihn einmal in den Arm.
,,Sei nicht so vorlaut, ansonsten lasse ich dich einfach an der Bushaltestelle stehen.'', drohte mir mein Freund mit zusammengezogenen Augenbrauen.
,,Pardon, mein Schatz. Du könntest selbstverständlich der zweite Albert Einstein sein.'', räusperte ich mich und sah ihn versöhnlich an.
,,Das höre ich doch gerne.'', grinste Lukas und drückte mir einen Kuss auf.

,,Was hast du mit dem Geld jetzt eigentlich vor? Irgendwie stehe ich noch immer auf dem Schlauch...'', fragte ich nach und legte den Kopf schief, als Lukas sein Handy aus der Hosentasche holte.
,,Na, ich rufe uns ein Taxi, das uns nach Hause fährt. Ich denke mal, dass sich da was machen lässt. Hierbleiben können wir ja nicht.'', erklärte mir Lukas lächelnd und suchte bei Google nach einer passenden Nummer.
,,Stimmt, es gibt ja auch noch Taxis. Vollkommen vergessen, ich Idiot.'', schlug ich mir mit der flachen Hand einmal gegen die Stirn, weil ich darauf wahrscheinlich nicht mal bis Montag gekommen wäre.

Lukas lachte, hauchte mir einen Kuss auf die Lippen und bestellte uns daraufhin ein Taxi. Zufälligerweise war dieses auch ganz in der Nähe, weswegen wir gerade einmal fünf Minuten warten mussten.
Wir stiegen ein, Lukas sagte dem Fahrer seine Adresse und dann ging die Fahrt auch schon los. Lukas legte seinen Kopf auf meiner Schulter ab und sah mit verliebten Augen zu mir nach oben, während ich den Arm um ihn legte.
Ich streichelte ihm über die Schulter und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn. ,,Vielen Dank für den tollen Tag. Es macht so viel Spaß Zeit mit dir zu verbringen.'', nuschelte Lukas in meine Halsbeuge und schloss die Augen.

[...]

Mit einem breiten Lächeln ließ ich das vergangene Wochenende noch einmal Revue passieren. Ich hatte Lukas noch geradeso aus dem Taxi bekommen, weil er von dem ganzen Tag so fertig gewesen ist.
Am Sonntag hatte ihn dann auch ein leichter Kater eingeholt, weswegen ich ausnahmsweise mal für das Frühstück zubereiten verantwortlich war. Ich hatte Lukas tausende Tees gekocht, ihn im Arm gehalten und mit ihm zusammen all seine Lieblingsfilme angesehen.
Tatsächlich konnte ich ihn am Abend dann mit einem guten Gewissen verlassen, weil es ihm schon weitaus besser ging, Aber natürlich nicht so gut, sodass ich, als ich gerade Zuhause ankam, von ihm angerufen wurde, um ihm etwas zum Einschlafen zu erzählen.

,,Boah ey, das wird 'ne Hausnummer...'', seufzte Lukas leise, der uns gerade etwas zu Trinken besorgt hatte. Er nahm mir meine Zigarette aus den Fingern, um einen starken Zug von dieser zu nehmen und lehnte sich an mich.
,,Mach' dir nicht so einen Kopf, Baby, alles wird gut.'', beruhigte ich ihn lächelnd und nahm ihn einmal in den Arm, um ihm über den Rücken zu streicheln. ,,Du sagst das, was du fühlst und denkst.''
,,Ich kann noch immer nicht glauben, dass dieser Augenblick wirklich gekommen ist.'', schüttelte mein Freund fassungslos mit dem Kopf und sah zu mir nach oben. ,,Ich auch nicht...'', stimmte ich ihm sofort zu.

Heute war endlich der Tag gekommen, an dem Ronny seine gerechte Strafe bekam. Wir standen gerade vor dem Gericht und warteten nur noch darauf, dass der Prozess losging und wir alles herauslassen konnten, was die Jahre falsch gelaufen war.
Ich hatte schon einige bekannte Gesichter wie die Mitglieder der Gang, Ronnys Exfreundinnen und ehemalige Freunde gesehen. Sie alle waren heute hier, um gegen ihn auszusagen und endlich ihren Frieden zu finden.
Noch immer fühlte es sich vollkommen surreal an. Vor allem konnte ich nicht glauben, dass Lukas und ich der Auslöser dafür waren, dass diese ganze Geschichte überhaupt ins Rollen gebracht wurde.

,,Hey, alles gut bei euch?'', begrüßte uns Bryan mit einem breiten Lächeln auf den Lippen und schlug mit uns ein.
,,Ja klar, bei dir?'', erwiderten Lukas und ich gleichzeitig und strahlten uns an.
,,Auch alles in Ordnung soweit.'', antwortete er grinsend und fuhr sich durch die Haare. ,,Auch wenn mir das heute nicht leicht fällt...'', gab er seufzend zu.

,,Wie ist das denn heute überhaupt gewesen? Wurde er von der Polizei abgeholt?'', fragte ich nach, zündete mir eine weitere Zigarette an und reichte Bryan eine, weil ich das Gefühl hatte, dass er das brauchte. Schließlich brachte man seinen besten Freund nicht alle Tag in den Knast.
,,Er sollte schon abgeholt worden sein. Wir haben uns gestern Abend nochmal getroffen, um etwas auf die Kacke zu hauen. Jetzt nichts Schlimmes, aber wenigstens etwas, um seinen letzten Tag in Freiheit auszukosten.'', antwortete Bryan etwas betrübt.
,,Es ist nicht so leicht, ihn ziehen zu lassen. Am liebsten würde ich das Alles wieder rückgängig machen. Wir haben uns so krass angenähert, das ist schon scheiße, dass uns die Zeit geraubt wird. Da haben wir uns schon vertragen und dann kommt sowas dazwischen.''

,,Auf der anderen Seite bin ich aber total stolz auf ihn, dass er so durchzieht und keinen Rückzieher macht. Ronny meint es dieses Mal wirklich ernst und will das auch.'', lächelte Bryan und blies etwas Rauch aus seiner Lunge.
,,Es ist sicherlich nicht leicht, aber wirklich schön, dass er es sich dieses Mal zu Herzen genommen hat. Ich hatte anfangs so meine Befürchtungen, ob seine Worte Gewicht haben.'', gab ich unsicher zu und aschte ab.
,,Ich auch, ich auch.'', stimmte Bryan zu. ,,Tatsächlich ging aber sehr vieles von ihm aus. Hier und da musste ich ihm noch in den Arsch treten, aber ich habe ihn zu nichts gezwungen. Er ist wirklich vernünftig geworden.''

,,Kann man denn schon einschätzen, wie lange er sitzen könnte? Oder überhaupt?'', fragte Lukas nach und griff nach meiner Hand, um unsere Finger miteinander zu verschränken.
,,Die Polizei hat da keine genauen Angaben gemacht. Es können zwei, aber auch vier Jahre werden. Es kommt drauf an, wie jetzt alles aussagen, was die Richterin denkt und wie er sich im Knast macht.''
,,Du wirst ihn aber sicherlich besuchen, oder?'', stellte ich grinsend fest.
,,Na auf jeden Fall. Ich werde ihn besuchen, Briefe schreiben und mich immer wieder nach ihm erkundigen. Ich lasse ihn nicht mehr alleine.'', lächelte Bryan, seufzte dann aber.
,,Seine Eltern haben ihn jetzt endgültig abgeschrieben, weil er diesen Weg geht. Sie verstehen das nicht und sein Vater hatte auch das Angebot gemacht, den Richter zu schmieren.''
,,Das tut mir leid.'', sagte ich mitleidigt und biss mir auf die Unterlippe. ,,Trotzdem super, dass er da nicht eingeknickt ist.''
,,Auf jeden Fall.''

Kaum hatten Bryan und ich unsere Kippen auf den Boden geschmissen und mit der Schuhsohle ausgedrückt, bat uns eine Polizistin darum, nach drinnen zu kommen, weil die Verhandlung losging.
Wir alle bekamen eine genaue Uhrzeit in die Hand gedrückt und nochmal eine kleine Belehrung darüber, dass wir da zu verpflichtet sind, die Wahrheit zu sagen, weil es ansonsten Konsequenzen geben könnte.
Eigentlich wollten Lukas und ich noch was Essen gehen, aber als Bryan uns fragte, ob wir ihm nicht moralische Unterstützung leisten konnten, blieben wir im Flur des Gerichtssaals stehen und sprachen ihm immer wieder gut zu.

Ich atmete einmal tief durch, griff nach Lukas' Hand und konnte von Weitem jemanden auf uns zu kommen sehen. Es war Ronny, mit jeweils einem Polizisten links und rechts an seiner Seite, in Handschellen gelegt und einer Anwältin dahinter.
Sie gingen an uns vorbei, brachten ihn in den Gerichtssaal und es war so befremdlich, ihn so zu sehen. Nie im Leben hätte ich damit gerechnet, dass dieser Augenblick eines Tages passieren könnte. Und doch standen wir jetzt hier.
Ich sah zu Lukas, lächelte ihn aufmunternd an und drückte einmal fest seine Hand. Von draußen konnte ich hören, wie sich die Richterin von ihrem Stuhl erhob und die Verhandlung daraufhin für eröffnet erklärte.

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