Eine letzte Nacht, ein letzter Tag

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"Greybacks Tochter?", milde überrascht hob Luna eine Augenbraue. Wir saßen in der Bibliothek über zwei dicke Wälzer gebeugt, um den Aufsatz für McGonagall fertigzustellen. Wir brüteten etwa schon eine Stunde über diese Bücher und endlich hatte ich es geschafft Luna von meiner Vergangenheit zu erzählen.

"Ja, seine Tochter", bestätigte ich seufzend. Luna warf mir einen besorgten Seitenblick zu, aber fasste sich schnell wieder. "Das ist zwar nicht gut, aber du bist eine begabte Hexe und kannst dich bestimmt gegen ihn verteidigen", sprach sie mir zuversichtlich Mut zu. Ich schenkte meiner besten Freundin ein dankbares Lächeln. Genau das mochte ich an ihr. Die Situation konnte noch so schlimm sein, sie hatte immer ein paar aufheiternde Worte parat. Und doch konnte keiner das ungute Gefühl in mir vertreiben.

"Lasst uns weitermachen. McGonagall reist uns den Kopf ab, wenn wir nicht fertig werden", lenkte ich vom Thema ab. Luna verstand, dass ich nicht weiter darüber reden wollte und wir machten schweigend bei unseren Aufsätzen weiter. "Also wirklich, wieso müssen wir uns diesen blöden Spargelfluch ansehen. Als würde es uns irgendetwas nutzen, wenn dem Angreifer Spargel aus Ohren und Nase wachsen", sagte ich kopfschüttelnd. Luna kicherte und fing sich damit sofort einen bösen Blick der Bibliothekarin ein. Darüber musste auch ich schmunzeln. Madame Pince war wirklich furchtbar kompliziert. Genau, wie Filch. Die Beiden verstanden sich bestimmt sehr gut.

Als wir fertig waren stand Luna auf. "Ich geh noch kurz raus. Ich möchte noch kurz zu den Thestralen", erklärte sie. Ich unterdrückte ein Gähnen. "Geh nur", sagte ich und räumte meinen Aufsatz in die Tasche. Dann legte ich meinen Kopf auf den Tisch. Ich war verdammt müde. Ich sollte zurück in den Gemeinschaftsraum gehen, bevor ich hier einschlief. Oder noch besser in den Schlafsaal. Es war eh schon spät. 

Seufzend erhob ich mich, als eine Stimme mich zusammenzucken lies. "Du siehst müde aus", Draco kam auf mich zu. Er wirkte niedergeschlagen. Sein glattes Haar war zerzaust, und in seinen Augen stand Besorgnis. "Du siehst betrübt aus", erwiderte ich. Draco zögerte, dann nickte er und sagte: "Morgen ist es so weit." Ich wusste sofort wovon er sprach und sogleich schlich sich eine tiefe Traurigkeit in mein Herz. "Hey, du schaffst das", meinte ich sanft und nahm seine Hand. Er lächelte leicht. "Ja, wird schon gehen", murmelte er, doch sein besorgter Gesichtsausdruck widersprach seinen Worten. 

"Kann ich dir irgendwie helfen?", fragte ich leise. Draco schüttelte den Kopf, aber dann erhellte kurz ein freches Grinsen sein Gesicht: "Doch, kannst du." Er zog mich mit sich. Wir schlenderten durch die Gänge. Schließlich durchquerten wir den Gemeinschaftsraum. Er zog mich mit sich zu seinem Schlafsaal. Ich stoppte. "Nicht dein Ernst! Snape hat Zabini mindestens zehn Mal nachsitzen lassen, als er...", ich verstummte. Draco lachte amüsiert auf: "Snape hat Blaise nur einmal erwischt und außerdem wird er seine Nichte bestimmt nicht bestrafen." Ich überlegte kurz. Eigentlich sprach nichts dagegen, dass ich zu Draco ging. Auf Pansys und Millicents Gesellschaft konnte ich nämlich gut verzichten.

"Na gut", gab ich nach und konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. Der Schlafraum, den Draco sich mit Blaise teilte war ziemlich groß, dafür, dass er nur zwei Bewohner hatte. Das grüne Licht des Sees schimmerte durch die großen Fenster. "Na, beindruckt?", wollte er wissen und wieder erschien ein Grinsen auf seinem Gesicht.

"Unsinn", log ich, aber ich musste zugeben, dass der Schlafsaal besser aussah, als der, den ich mich mit Pansy und Millicent teilen musste. "Wieso ist eurer viel größer?", beschwerte ich mich. "Mein Vater hat Dumbledore gebebeten, dass ich den Größten bekomme. Na ja, darum gebeten ist vielleicht das falsche Wort", erklärte Draco und lies sich auf sein Bett fallen. Kopfschüttelnd sah ich mich weiter um. "Du meinst wohl eher erpressen?", fragte ich grinsend. "Meinst du wirklich Dumbledore lässt sich erpressen?", wollte er wissen und ein Schatten huschte über sein Gesicht, als er an den Schulleiter dachte.

Ich setzte mich neben ihm ans Bett. "Du schaffst das schon", beruhigte ich ihn, wusste aber im selben Moment, dass meine Worte eine Lüge waren. Draco sah selbst nicht überzeugt aus. Er zog mich in seine Arme und vergrub das Gesicht an meiner Schulter. "Wenigstens kann ich dich noch ein bisschen bei mir haben. Für eine Nacht und den morgigen Tag. Die Todesser werden erst am Abend kommen", meinte er und begann meinen Hals entlang zu küssen. Ich schmiegte mich näher an ihn. 

"Stört es Zabini eigentlich nicht, dass ich hier bin?", fragte ich. "Der soll ja nichts sagen. Jede Woche kommt er mit vier verschiedene Mädchen und ich kann im Gemeinschaftsraum schlafen, weil ich nicht unbedingt so etwas Privates miterleben muss", antwortete er. Ich lachte. Das klang eindeutig nach Blaise Zabini. Das konnte ich mir bei diesem Idioten lebhaft vorstellen. Draco richtete sich wieder etwas auf. Ich strich ihm durchs weißblonde Haar und er beugte sich vor und seine Lippen verschmolzen mit meinen. Ich liebte seine Küsse. Sie waren intensiv und leidenschaftlich, trugen, aber immer eine Spur von Zärtlichkeit in sich.

"Soll ich unten schlafen", erklang eine äußerst genervte Stimme. Ich errötete, als Blaise den Raum betrat. "Wieso soll ich das für dich entscheiden?", wollte Draco nicht weniger genervt wissen. Blasie verdrehte die Augen, warf sich auf sein Bett und zog sich die Bettdecke über den Kopf.

"Was ist mit dem los?", flüsterte ich. Draco zuckte die Schultern: "Wahrscheinlich hat ihm irgendein Mädchen stehen lassen." Empört tauchte Blaise Kopf wieder unter der Bettdecke auf. "Ich kann euch hören", knurrte er. Ich grinste belustigt. "Ja und?", Draco sah Blaise fragend an. "Im Gegensatz zu dir kann ich Jede haben", fauchte Blaise angriffslustig. "Könnte ich theoretisch auch, aber ich will sowieso nur eine", Dracos Worte wärmten meinen ganzen Körper und ich erwiderte sein Lächeln. Blaise schnaubte, wie ein wütender Stier und tauchte wieder unter seiner Bettdecke ab.

Draco zog mich wieder an sich, ohne auf Blaise zu achten, der immer wieder verächtliche Geräusche von sich gab. "Ein schlecht gelaunter Blaise Zabini ist nicht zum Aushalten", bemerkte er grinsend. Lachend schlang ich meine Arme um seinen Hals. Für kurze Zeit vergaß ich das morgige Ereignis und ich war einfach nur glücklich. Aber das konnte das Geschehen nicht aufhalten. Doch für die heutige Nacht zählte es nicht. Ich wollte einfach nur die knapp bemessene Zeit mit Draco genießen.


Das nächste Kapitel wird dann wieder schlimmer werden😥 Irgendwie schade, ich habe mich gerade an die fröhlicheren Kapitel gewöhnt😅

Einen schönen Abend noch!💚💚💚

Proud_Slytherin06


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