Ich tue es für dich

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Ich saß in der Ecke des Zaubertrankzimmers und wartete bis die Stunde endlich fertig war. Meinen Trank hatte ich schon seit Ewigkeiten fertig und diesmal glaubte ich hatte ich es tatsächlich geschafft ihn richtig zu brauen. Das kam ungefähr so oft vor, wie ich mit Anderen verabredete. Luna nicht mitgezählt. Slughorn trat an meinen Tisch. "Schöner Trank, Miss Sky, das hätte ich nicht von Ihnen erwartet", sagte er, wie immer ein bisschen distanzierter bei mir. "Ich auch nicht, Sir", gestand ich. Slughorn nickte nur und drehte sich zu Potter um, um ihn für seinen super Trank zu loben. 

"Sky, bleiben Sie bitte noch kurz hier", rief Slughorn, als ich am Ende der Stunde, wie alle anderen, das Klassenzimmer verlassen wollte. Verwundert blieb ich stehen. Slughorn sah mich an, als widerstrebte es ihm zu tief die nächsten Worte auszusprechen. "Der Schulleiter sagte ich sollte Sie fragen, ob Sie nicht zu meiner Weihnachtsparty kommen wollen", überwand er sich schließlich. Ich war echt erstaunt. Wieso sollte ich zu so einer Party gehen? Wahrscheinlich wollte Dumbledore nur, dass ich endlich Freunde finden würde. Darauf konnte er lange warten!

"Tut mir Leid, Sir, aber darauf habe ich echt keine Lust", sagte ich ihm kurzerhand ins Gesicht. Slughorn schüttelte den Kopf. "Ich bestehe darauf", erklärte er. Nein, Dumbledore besteht darauf, schoss es mir durch den Kopf. Egal. Ich zuckte lustlos mit den Schultern. "Von mir aus", murmelte ich. Anscheinend gab es keine Möglichkeit mich vor der Party zu drücken. Slughorn nickte. "Schön", fand er, "Die Party findet in drei Tagen statt, kommen Sie und Ihre Begleitung bitte um 18 Uhr zu mir." Ich hob eine meiner Augenbrauen. Ich würde sicher nicht mit einer Begleitung kommen. 


Die nächsten Tage vergingen viel zu schnell. Ich machte mir nicht mal die Mühe Jemanden zu fragen ob er mit mir auf die Party gehen wollte. Ich hatte keine Lust auf den Trubel und den vielen Menschen. Luna war dafür ziemlich aufgeregt. Harry Potter hatte sie gefragt, ob sie nicht als Freunde zusammen gehen wollten. Das steigerte seine Achtung in meinen Augen. Viele hatten sich darum gerissen mit ihm auf die Party zu gehen, aber Potter hatte ein Mädchen ausgewählt, das genauso eine Außenseiterin war, wie ich. 

Schließlich war der Tag so weit. Ich stand vor dem Spiegel und begutachtete mein Outfit. Ich trug ein bodenlanges, dunkelgrünes, einfaches Kleid. Bis zu meiner Hüfte war es ziemlich eng. Danach ging es in einen weiten Rock über. Das grün hatte den gleichen Farbton, wie das Wappen meines Hauses. Meine Großmutter hatte es mir geschickt. Eigentlich wollte ich andere Farbe, weil ich mich eh nicht besonders wohl in diesem Haus fühlte, aber meiner Großmutter zu Liebe zog ich es an. 

Ich ging nach unten und spürte die neugierigen Blicke auf mir. Die Meisten hatten sich gewundert, dass ausgerechnet ich auf Slughorns Party eingeladen war. Alleine irrte ich durch die Gänge bis ich die Party endlich fand. "Auch endlich da", dröhnte Slughorn und musterte mich erstaunt. Ich nickte nur und quetschte mich durch die Menge. Unruhe machte sich in mir breit und ich fühlte mich eingeengt.  

Nach einer gefühlten Ewigkeit fand ich Luna. Sie stand neben dem Auserwählten und schien sich sehr gut mit ihm zu unterhalten. Ich seufzte. Ich wollte sie nicht stören und lehnte mich etwas abseits des Trubels an die Wand. Ich musste so schnell wie möglich von hier verschwinden. Sonst würde ich hier noch durchdrehen. Ich brauchte Ruhe.

Plötzlich riss ich erstaunt die Augen auf. Filch, der Hausmeister, ging durch die Tür. Hinter sich her schleifte er Draco, der überhaupt nicht glücklich aussah. Slughorn, der sich gerade noch mit Snape unterhalten hatte, ging auf die Beiden zu. "Was soll das hier?", erkundigte er sich. Draco achtete nicht auf ihn, sondern herrschte Filch zornig an: "Lassen Sie die Finger von mir, Sie dreckiger Squib." Er befreite sich aus Filchs Griff, diesen schien die Beleidigung seltsamerweise überhaupt nicht zu kümmern. "Ich hab den Jungen hier in den Gängen rumlungern sehen. Er behauptet er sei bei Ihrer Party eingeladen gewesen", erzählte der Hausmeister. Ich wusste sofort, dass das nicht stimmte. Dracos Lüge würde jeden Moment auffliegen. Ich war hin und her gerissen zwischen dem Wunsch ihn zu helfen und der Tatsache, dass das Ganze ja nicht mein Problem war. Innerhalb einer Sekunde wurde mir bewusst, was das Richtige war.

Entschlossen trat ich aus der Menge vor. "Er ist meine Begleitung", sagte ich laut und alle Blicke schossen sofort zu mir. Filch starrte mich entsetzt an. Sein Finger zitterte, als er auf mich zeigte. "Sie werden der doch nicht glauben, oder", rief er. "Wieso sollte sie lügen?", fragte Slughorn und nickte wissend: "Ja, ja, Slytherin eben." Zu meiner Überraschung zwinkerte er mir zu. Was meinte er mit 'Slytherin eben'? Filch verschwand zähneknirschend. 

Ich wagte es nicht Draco anzusehen. Vielleicht wollte er ja nicht mal, dass ich ihm half. "Draco, kommen Sie mit", unterbrach Snapes eisige Stimme mein Gedankenkarussell. Draco sah auf. In seinen Augen blitzte Wut auf. "Ja, Professor", sagte er und Verachtung schwang in seiner Stimme mit. Das verwirrte mich. Snape hatte er sonst immer gemocht und respektiert. Draco folgte Snape aus den Raum, ohne mich noch einmal anzusehen. Ich wollte ihnen gerade heimlich folgen, als Slughorn mich unerwartet in Beschlag nahm. 

"Ja, Slytherins verraten einander nicht gerne", lachte er laut. Ich war von seiner plötzlichen Freundlichkeit ziemlich überrascht. "Wie kommen Sie darauf, Sir?", erkundigte ich mich unschuldig, obwohl ich mir schon dachte, worauf er hinauswollte. "Mr. Malfoy ist nicht Ihre Begleitung", stellte er fest. Ich senkte den Kopf. Slughorn strahlte. "Sie bekommen natürlich keine Strafe dafür, dass Sie Ihrem Freund geholfen haben", beruhigte er mich. "Er ist nicht mein Freund", erwiderte ich schnell. Aber ich war mir nicht sicher ob er mich noch hörte, denn sein Blick verschleierte sich und er wandte sich Hermine Granger zu. Eine seiner Lieblingsschülerinnen. 

Da mir der ganze Rummel zu viel war, verließ ich schon wenige Augenblicke später die Party. Ich war noch nicht müde. Darum schlugen meine Beine, wie von ganz alleine den Weg zum Astronomieturm ein. Irgendwie konnte ich die leise Hoffnung, dass Draco dort war nicht unterdrücken, aber ich versuchte es so gut wie es ging. Als ich in die kühle Nachtluft hinaustrat wurde ich das erste Mal an diesem Abend ruhiger und mein Körper entspannte sich. Draco war nirgends zu sehen. Ich wusste nicht ob ich erleichtert oder enttäuscht sein wollte. Ich sah hinauf in den Nachthimmel. 

"Auch wieder hier", erklang eine bekannte Stimme hinter mir. Ohne mich umzudrehen wusste ich wer es war. "Ja", antwortete ich nur. Draco lehnte sich neben mich an das Geländer. Eine tiefe Ruhe erfüllte mich und das obwohl ich nicht alleine war. "Danke, wegen vorhin", brach Draco nach einer Weile die Stille. "Kein Problem", entgegnete ich lächelnd und drehte mich so, dass ich ihn ansehen konnte. Ich konnte meinen Blick nicht von seinem scheinbar makellosen Gesicht lösen. Sein helles Haar glänzte im Mondlicht. Mein Blick wanderte zu seinen schönen, leicht geschwungenen Lippen. Er kam mir näher. Zu nahe. Bevor ich noch einen weiteren, klaren Gedanken fassen konnte, lagen seine Lippen auf meinen. Er küsste mich zärtlich. Seine Hände lagen um meiner Taille. Ich hatte die Kontrolle über meinen Körper verloren und erwiderte den Kuss. Alle Probleme rückten in weiter Ferne und ich fühlte mich sicher und geborgen. 

Plötzlich drang wieder das Bewusstsein in mir ein. Es eroberte meine Gedanken mit Gewalt zurück und die Tatsache, dass ich Niemanden an mir heranlassen durfte nahm wieder Gestalt an. Ich löste mich abrupt von Draco. Dessen Miene war nicht zu deuten. Meine dafür umso mehr. Panisch starrte ich ihn an. Ich konnte nicht. Ich durfte nicht. Blitzschnell drehte ich mich um und rannte los. Die Tränen ließen den Weg vor mir verschwimmen und brannten auf meiner Haut wie Feuer. Ich begegnete keinem auf den Weg zurück in den Gemeinschaftsraum. Zum Glück. Ich war weit nach der Ausgangssperre unterwegs. Auch im Gemeinschaftsraum hielt sich keiner mehr auf. Ich lief nach oben in meinen Schlafsaal und lies mich auf mein Bett fallen. 

Mein Herz schien gespalten zu sein. Ich schluchzte in mein Kissen. Wie konnte ich die Gefühle nur an mich ranlassen? Wie konnte ich nur weich werden? Es war gefährlich. Ich war gefährlich.  "Ich tue es für dich, Draco", wisperte ich in mein Kissen, "Nur für dich." Es war besser so, wenn wir uns nicht mehr so nahe kommen würden.

Dracos Sicht:

Ich stand immer noch an der Brüstung des Astronomieturms. Hazels panisches Gesicht nach dem Kuss ging mir nicht aus den Kopf. Wieso verhielt sie sich so? Ich sah hinaus in die Dunkelheit. Ich wollte sie und vielleicht hatte ich in diesem Jahr die letzte Gelegenheit dafür. Bevor Hogwarts in die Hände des dunklen Lords übergehen würde...Oder ich durch wegen meinem Scheitern umgebracht werden würde. Dieser Gedanken schnürte mir die Luft ab. Die Dunkelheit schien auf einmal bedrohlich, als könnte der dunkle Lord überall lauern. Ich wollte nicht seiner Rache zum Opfer fallen, noch wollte ich Hazel für immer verlieren. Ich keuchte. Mit aller Kraft drängte ich die Tränen zurück. Ein Malfoy weinte nicht. Ich musste hart bleiben, wie immer. Außerdem würde mich das auch nicht weiterbringen. Ich holte tief Luft und langsam wurde ich wieder etwas ruhiger. Mit einem letzten Blick in die Nacht verließ ich den Turm.

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