Misslungener Angriff

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Mit klopfendem Herzen stolperte ich vor meinem Vater durch die Gänge. Sein Zauberstab bohrte sich in meinen Rücken und immer wieder stieß er mich nach vorne, wenn er der Meinung war, dass ich zu langsam ging. Schließlich stoppte er und packte meinen Arm. "Wir apparieren jetzt", knurrte er und bevor ich etwas antworten konnte, disapparierte er schon mit mir. Als ich wieder auf dem Boden aufschlug, schlug mir sofort der durchdringende Gestank nach Blut und Verwesung entgegen. So stark, dass ich einen Würgereiz unterdrücken musste.

"Willkommen", Greyback schlug mir so fest auf die Schulter, dass ich beinahe das Gleichgewicht verlor. Ich sah mich um und langsam gewöhnten sich meine Augen an die Dunkelheit. Eine verfallene Holzhütte befand sich rechts zwischen hohen Tannen. Davor lag eine verlassene Straße, die den Waldrand kennzeichnete. "Komm", sagte Greyback barsch und stieß mich voran zu der Hütte. 

"Bleib hier", befahl er mir, "Ich schau mich nach ein paar Opfern um." Mir gefror das Blut in den Adern, als mir erst so richtig bewusst wurde, was das bedeutete. Er suchte Opfer für mich, denen ich das gleiche grausame Schicksal zufügen musste, wie Greyback mir. Zitternd beobachtete ich, wie Greyback mich stehen lies. Fliehen war keine Option. Luna und Draco waren ihm ausgesetzt. Da musste ich einfach durch! Aber ich konnte keinen Menschen verletzen. Beinahe wünschte ich mir, dass ich den Wolfsbanntrank nicht genommen hätte. Dann hätte ich mindestens eine Entschuldigung für mein Verhalten und könnte in meinem Blutrausch ohne Gewissensbisse einen Menschen angreifen.

Da tauchte plötzlich der silberne Mond hinter den Tannen auf. Sein gleisendes Licht fiel auf mich und mein Körper bebte, als langsam die schmerzhafte Verwandlung begann. Tödliche Zähne und Krallen wuchsen in mir, während sich mein Körper schmerzend dehnte und seine Wolfsgestalt annahm. Aber meine Gedanken blieben so klar und mein Verstand war gleich scharf, wie vorher. 

Los, bellte Greyback, der gerade wieder aufgetaucht war und ebenfalls zu einem Werwolf geworden war. Für Menschen mussten die Worte, wie ein Knurren klingen, aber ich verstand den Befehl. Ich folgte meinem Vater. Während ich hinter ihm durch den Wald lief, wunderte ich mich, wieso er eigentlich trotz der Verwandlung bei Verstand bleiben konnte. Er nahm keinen Wolfsbanntrank, aber ging bei Angriffen echt strategisch vor. Wahrscheinlich hatte er sich an sein blutrünstiges Doppelleben einfach gewöhnt.

Verstecken und warten, ertönte Greybacks nächster Auftrag und er deutete hinter einen Felsen, wo man perfekt jemanden auflauern konnte. Das Blut rauschte in meinen Ohren vor Nervosität und meine verspannten Muskeln schmerzten, als ich hinter den Felsen in Deckung ging. Woher war sich Greyback so sicher, dass überhaupt jemand kam? Mein Vater legte sich neben mich auf den Boden und starrte auf die Straße, ob Menschen kommen würden. Die Entspannung, wie ich sie immer verspürt hatte, wenn ich mit Remus, als Werwolf unterwegs gewesen war, war weggeblasen. Remus. Der Name versetzte mir einen Stich in mein Herz. Wie ich ihn und Tonks vermisste! Ob sie nach mir suchten? Aber selbst wenn sie mich finden würden, könnte ich nicht gehen. Luna könnten wir befreien, aber Draco würde nicht seine Eltern zurücklassen und solange er bei Greyback war, musste auch ich bleiben.

Da kommt jemand, knurrte Greyback plötzlich gierig. Mein Herz setzte einen Schlag aus, als ich eine Gestalt erkannte, die langsam auf uns zu schlenderte. Völlig entspannt, nichts ahnend, dass sie gleich auf zwei Werwölfe treffen würde. Mitleid überkam mich. Los, greif jetzt an, Greybacks erwartungsvolle Stimme drang an mein Ohr. Eiskalte Angst durchströmte mich, so fest, dass es kaum zum aushalten war. Wenn ich die Person nur irgendwie warnen könnte, aber das schien unmöglich zu sein. Jetzt, zischte Greyback. Ich schloss die Augen, nahm meinen ganzen Mut zusammen und sprang aus meinen Versteck hervor. Jetzt erkannte ich auch, dass die Person ein etwa sechzehn Jahre altes Mädchen war.

Ich erstarrte, als das Mädchen mich entdeckte und einen Schrei ausstieß. Ich konnte das nicht tun, ich wollte kein solches Biest sein, wie mein Vater. Trotzdem hatte ich keine Wahl. Was sollte ich nur tun? Ich überlegte eine Sekunde zu lange. Das Mädchen hatte ihren Zauberstab gezückt und richtete ihn auf mich. Sie sprach einen Zauber aus und ich wurde nach hinten geschleudert. Ich schmeckte den metallischen Geschmack von Blut in meinem Mund und mein ganzer Körper schmerzte, als ich hart auf den Boden aufschlug. Die Luft wurde aus meiner Lunge gepresst und ich keuchte. Als ich mich aufrichtete, war das Mädchen schon längst disappariert. 

Bist du nicht mal imstande ein so einfaches Opfer zu erledigen, zischte Greyback hasserfüllt. Ich fixierte den Boden und wagte es nicht in Greybacks glühenden Augen zu sehen, die aussahen, als würden sie mich verbrennen wollen. Auch wollte ich nicht, dass er die Erleichterung in meinen Augen sah. Einerseits war ich ja froh, dass das Mädchen weg war, aber Greyback musste das ja nicht unbedingt wissen.

Wie ich die restliche Nacht überlebte, wusste ich nicht. Es kamen keine Menschen mehr, aber Greyback sah aus, als würde er mich am liebsten umbringen. Aber irgendwie schaffte ich es schließlich und am Morgen apparierten wir zurück ins Malfoy Manor. Luna erwartete uns schon im Gefängnis. "Du siehst schrecklich aus", begrüßte sie mich, als Greyback uns alleine lies. "Wie nett", erwiderte ich spöttisch, doch ich wusste, dass sie recht hatte. 

"So schlimm ist es auch nicht", mischte sich Draco ein, der mit einem schwachen Lächeln auf den Lippen mich durch die Gitterstäbe ansah. Ich ging auf ihn zu und musterte ihn besorgt. Er verschränkte meine Hand mit seiner, sie war eiskalt. Ich erzählte ihm was vorgefallen war. Dracos Miene verdüsterte sich. "Ich hasse diese Missgeburt", knurrte er aufgebracht. "Da kann ich dir nur recht geben", murmelte ich und zwang mich zu einen kurzen Lächeln. In letzter Zeit war ich ziemlich ernst und das Lachen fühlte sich ungewohnt an, aber es tat gut.

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