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Ich will an der Tür klopfen, bevor ich den Raum stürme, doch etwas hält mich davon ab.
Es ist unverkennbar Harry, der in dem Zimmer grade eine Melodie summt und immer wieder abbricht.
Leise öffne ich die Tür und sehe nur seine Locken hinter dem Sofa.
Er sitzt auf dem Boden, so wie wir es alle inzwischen immer tun, wenn wir Lieder schreiben.
Kaum hörbar schließe ich die Tür hinter mir, doch Harry hat ein Gehör wie ein Luchs und winkt mir zu, ohne sich umzusehen.
„Du kommst grade richtig", höre ich ihn nach kurzer Zeit zögerlich sagen.
„Du bist doch verrückt. Wer hat dir gesagt, dass ich nicht Liam oder so bin?", frage ich lachend und gehe um das Sofa herum, um mich neben ihn sinken zu lassen.
Dabei sehe ich den Block in seiner Hand und den Stift, welchen er an einer Seite schon abgekaut hat.
Das ist doch mal wieder typisch für ihn.
„Wieso sollte sich jemand der anderen hier rein schleichen?", entgegnet Harry und wir zucken im selben Moment zusammen, als Niall hinter dem Sofa hervor springt und uns erschrickt.
„Niall! Ich hasse dich!", ruft Harry, nachdem er sich halbwegs erholt hat.
Ich lache in der Zeit Tränen, und auch Niall sieht sehr glücklich darüber aus, das sein Plan aufgegangen ist.
„Steckt ihr unter einer Decke?", fragt der Lockenkopf neben mir kritisch und ich schüttele atemlos den Kopf.
„Aber du musst zugeben, das Timing war unglaublich gut", lache ich.
Harry verschränkt schmollend die Arme, doch als ich ihm in die Seite pikse, muss auch er grinsen.
Niall verschwindet wieder, anscheinend hat er Angst, dass Harry wirklich wütend auf ihn ist.
„Okay. Wofür brauchst du mich?", frage ich, nachdem wir beide wieder mehr oder weniger ernst geworden sind.
Seufzend hält mir Harry den Block entgegen und ich lese die paar Zeilen, die er schon aufgeschrieben hat.
He takes your hand
I die a little
I watch your eyes
And I'm in riddles
Why can't you look at me like that?

„Seit wann kannst du so gut schreiben?", frage ich verblüfft.
Harry zuckt mit den Schultern und schaut mich etwas zu lange an, als dass ich es als normal abstempeln könnte.
Und schon meldet sich mein Herz flatternd zu Wort.
Ich hasse die Wirkung, die Harry auf mich hat, auf mich und tausende andere.
„Und jetzt kommst du nicht weiter?", lenke ich mich ab.
„Theoretisch schon. Aber jetzt kommt ganz viel Na und ich komme mir dämlich vor, wenn ich das aufschreibe", lacht er verlegen.
Ich nehme ihm den Stift aus der Hand und überlege kurz, bevor ich vor und hinter die Strophe ein paar Mal das kleine Wort schreibe.
„So geht das natürlich auch", meint Harry grinsend.
Jetzt zucke ich mit den Schultern.
„Ich fand das die ersten Male auch komisch, aber schau dir die Lyric-Videos auf YouTube an. Irgendwie muss man das ja hinschreiben", sage ich und klopfe mit dem Stift einen leisen Rhythmus auf den Block.
When you walk by
I try to say it
But then I freeze
And never do it
My tongue gets tied
The words gets trapped

„Du bist verrückt", beschließt Harry wieder einmal und ich boxe ihm als Antwort in die Seite.
„Nein, ernsthaft. Ich schreibe seit einer Woche oder so an dieser einen Strophe, und dann kommst du und schreibst einfach drauf los. Und dabei kommt auch noch so was Gutes raus! Du bist unglaublich talentiert", sagt er und schaut mich erstaunlich ernst an.
Normalerweise scherzt er viel zu viel und viel zu gerne herum, lacht den ganzen Tag, spielt den anderen Streiche.
Aber grade sehe ich nichts davon in seinem Gesicht.
Ich nicke langsam und verlegen.
„Danke", meine ich und halte meinen Blick gesenkt, bis er seine Hand an mein Kinn legt und mich dazu zwingt, ihn anzuschauen.
I hear the beat of my heart getting louder
Whenever I'm near you

Ich schlucke und wende mich wieder ab, als er mich loslässt.

Ich darf nicht daran denken.
Er ist ein Star, weltberühmt, ein Junge.
Eine Freundin würde ihm nur schaden.
Und in mich kann man sich nicht verlieben, damit habe ich Erfahrungen gemacht.


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