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Mit zitternden Fingern tippe ich Ed Sheerans Nummer in mein Handy und speichere ihn ein.
Es ist das erste Mal seit sechs Tagen, dass ich mein Handy wieder in die Hand bekomme - unsere Woche war vollgestopft bis oben hin.
Und jetzt gerade habe ich eigentlich auch nicht viel Zeit, weil ich in jeder Sekunde ankommen könnte.
Wir treten heute in unserer Heimatstadt auf, und weil das bei mir logischerweise London ist, wurde kurzerhand eine Bühne direkt in der Stadtmitte aufgebaut.
Dass der Trubel aber so groß ist, habe ich nicht erwartet.
Zwischen drei Sicherheitsmännern laufe ich durch die Menschenmasse, posiere hier und da für Fotos und gebe Autogramme, bis ich in das große Zelt komme, in dem heute alles seinen Platz finden muss.
„Wieso ist hier so viel los?", frage ich jemanden, der mir entgegeneilt und so aussieht, als könnte er mir eine Antwort geben.
„Wir haben keine Zeit, wir müssen dich in zehn Minuten auf der Bühne haben. Simon meinte, dass du noch mal dein eigenes Lied singst, wir haben das Playback gerade bekommen. Du wirst jetzt kurz nachgeschminkt, dann geht es los", erklärt er mir hastig den Stand der Dinge und übergibt mich einer jungen Frau, die nicht sehr gesprächsfreudig ist.
Somit tappe ich im Dunkeln, bis ich auf der Bühne stehe und drei Stühle sehe.
Natürlich wollen sie mich nicht alleine in der Öffentlichkeit stehen lassen.
Natürlich haben sie mir Babysitter mitgeschickt.
Obwohl ich den Applaus eben schon irrsinnig laut fand, als ich die kleine Bühne betreten habe, wird mir erst wenige Sekunden später klar, was wahrhaftig lauter Jubel ist.
Ich sitze auf dem mittleren Stuhl, wie mir indirekt gesagt wurde - ich solle mich „in die Mitte" setzen, doch was das bedeutete, wurde mir erst auf der Bühne klar - und schließe die Augen, weil ich hoffe, dass gerade nicht das passiert, was ich denke.
Als ich mich umdrehe, bestätigen sich meine Gedanken.
Liam winkt ins Publikum und kommt dabei auf mich zu. Als er mich jedoch erkennt, sehe ich den Schock in seinen Augen, was selbst mich etwas verwirrt - Liam habe ich schon immer als bodenständig erlebt, ihn bringt nichts so leicht aus dem Konzept.
Genauso schnell, wie die Überraschung auftaucht, ist sie auch wieder verschwunden.
Er zieht mich in eine lange Umarmung, die ich wortlos erwidere.
„Nicht erschrecken, Harry ist auch hier", warnt mich Liam, wenige Sekunden bevor der Jubel wieder ohrenbetäubend laut wird.
Ich habe gar keine Zeit, schockiert zu sein.
Harry fängt sich nicht so schnell wie Liam.
Auch er umarmt mich etwas länger als normal, wahrscheinlich aber nur, um sich wieder zu fassen.
Und dann rettet Liam mich, indem er sich in die Mitte setzt.
Vollkommen perplex setze ich mich neben ihn, während sich Harry noch einmal durch die Haare fährt und dann auf der anderen Seite Platz nimmt.
Er ist hier.
In greifbarer Nähe.
Und ich kann mich nicht mit ihm unterhalten, weil wir gerade wahrscheinlich ein Millionenpublikum haben.
Na klar, eine Hälfte von One Direction wird in diesem Moment auch inoffiziell wiedervereint.
„Ich erinnere mich noch genau daran, wie wir das gemacht haben", höre ich Harrys Stimme, bevor ich schreiend von der Bühne rennen kann.
„Nur, dass wir damals nicht annähernd so viele Leute um uns herum hatten", grinst Liam und wendet sich mir zu.
„Uns wurde verboten, die Sendung mitzuverfolgen, aber ich nehme mal an, dass du ganz schön gut bist, wenn du so viele Leute begeistern konntest!"
Es ist unglaublich komisch, auch wenn er die Situation so gut im Griff hat.
Vielleicht auch gerade deswegen.
Ich unterdrücke jegliche Bemerkungen, von wegen dass er das eigentlich ziemlich gut weiß, und überlege kurz.
„Ich weiß auch nicht, wie das passieren konnte. Anscheinend muss man nur ein paar Lieder schreiben, um Leute für sich zu begeistern", sage ich scheinheilig und werfe ihm einen nachdrücklichen Blick zu.
Selbst One Direction konnte ich damit schon begeistern, bei wem sollte es also nicht klappen?
„Das kann ich bestätigen. Du erinnerst mich ein bisschen an Ed Sheeran", wirft Harry ein.
Ich muss grinsen.
„Oh, der hat auch schon angefragt, ob wir nicht mal etwas zusammen schreiben wollen", verrate ich. Simon hat gesagt, dass ich das ruhig benutzen kann, um Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen.
Jetzt ist es Harry, der mich fassungslos ansieht.
Obwohl ich versucht habe, jegliche Medien so gut es eben geht zu vermeiden, habe selbst ich mitbekommen, dass er und Ed ziemlich gute Freunde sind.
„Wie wäre es, wenn du uns nicht länger auf die Folter spannst und dein Lied singst, damit wir es kennenlernen?", meldet sich Liam zu Wort, und würde ich ihn nicht so gut kennen, hätte ich den alarmierten Unterton in seiner Stimme wahrscheinlich gar nicht gehört.
Harry und ich sind abgedriftet.
Als ich mit dem Mikrofon in der Hand am vorderen Bühnenrand stehe, schüttele ich leicht den Kopf.
So etwas darf mir auf gar keinen Fall noch mal in der Öffentlichkeit passieren.


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