-~45~- Ach, Laurel?

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,,Hey Pietro! Bestellst du mir noch einen Drink?"
Er drehte sich zu mir um, auf seinem Gesicht ein breites Grinsen, trotzdem schüttelte er den Kopf.
,,Denkst du nicht, dass du heute schon genug hattest? Komm, wir gehen stattdessen mal vor die Tür." Er griff nach meiner Hand und führte mich durch das Gedränge nach draußen. Autos drängten sich auf den Straßen. Es war laut.

,, ... mich getrennt ... vielleicht ... ... Brian ... "

,, ... Was wollen Sie? ... Ist es das? ... Reichenbach ... ... "

,, Hotel? ... ... Bedarf ... sind immer noch ... bis ... "

,, ... Martins? "

Meine Hände waren angenehm warm. Normalerweise hatte ich die merkwürdige Eigenschaft, bei jeder Gelegenheit kalte Hände zu haben. Diesmal war es jedoch anders. Sie waren warm und klebrig, als hätte ich in ein Glas Honig gefasst, das gerade frisch abgefüllt worden war. Mein Vater hatte früher Bienen gezüchtet.

Doch als ich meine Augen öffnete, verschwand die angenehme Erinnerung sofort. Meine Ohren dröhnten. Der Blick auf meine blutüberströhmte Hand ließ mich erschaudern. Ich hatte den Griff meines Taschenmessers fest umklammert und sah nun erschrocken in Brian Owens weit aufgerissene Augen. Die Klinge des Messers steckte in seiner Brust und Blut tropfte dickflüssig und rot aus seinem Mund. Ich wollte etwas sagen, doch jedes Wort blieb mir im Hals stecken.

,, ... Vision .... v1s10n .. ᵛⁱˢⁱᵒⁿ‧‧... "

______

Ich wachte mitten in der Nacht auf. Die Stille, die in meinem Schlafzimmer herrschte, war ein starker Kontrast zu meinem lauten Traum. Ich drehte meinen Kopf leicht zur rechten Seite und sah Laurel neben mir im Bett schlafen. Sie hatte noch immer ihre volle Bekleidung an und war wahrscheinlich einfach neben mir eingeschlafen. Die Arme hatte sich wegen mir extra Urlaub genommen, um sich um mich kümmern zu können, und war nun sichtlich erschöpft. Auf ihrer Stirn hatten sich tiefe Furchen gebildet.

Langsam erhob ich mich aus meinem Bett und schlich, so leise es der knackende Fußboden zuließ, aus dem Zimmer.

Ich setzte mich an meinen Wohnzimmertisch und notierte mir auf einem Zettel, was ich geträumt hatte. Ich war mir sicher, dass es Erinnerungen aus der Nacht gewesen sein mussten, in der Owens gestorben war. Zwar wusste ich von der Nacht im Hotel in Cardiff, dass Cylen noch Tage nach der Verabreichung Albträume auslösen konnte, trotzdem sagte mir mein Bauchgefühl, dass das kein einfacher böser Traum gewesen war.

Wahrscheinlich hatte ich mit Pietro über den Fall gesprochen, als wir außerhalb der Bar gewesen waren. Dann kam jemand dazu. Wer es war, konnte ich jedoch nicht sagen.

Mich beunruhigte ungemein, dass ich geträumt hatte, dass ich selbst Owen getötet hatte. Ich versuchte die Angst zu unterdrücken und diesen Bestandteil des Traums einfach meinem überlasteten Unterbewusstsein zuzuschreiben. Ich konnte nicht anders als zu hoffen, dass ich nicht der Täter war.

Die Balken knacken leise und Laurel betrat den dunklen Raum. Sie streckte sich und gähnte ihre Müdigkeit davon.
,,Hast du etwas herausgefunden?", fragte sie. Ihre Stimme war vom Schlaf noch rau und ihre Haare standen wirr von ihrem Kopf ab.
,,Ich denke ich habe mich an etwas erinnert", erwiederte ich.
Laurels Blick wurde sofort wacher und sie kam schneller auf mich zu.
,,Wirklich? Woran?", fragte sie interessiert.
,,Ich denke an ein paar Momente vor dem... Vor Owens Tod", erklärte ich. ,,Ich habe mit Pietro geredet."
,,Wer ist Pietro?", wollte Laurel nun wissen. Sie stützte sich mit einem Arm auf dem Tisch ab und stemmte den anderen in die Hüfte.
,,Der Bassist aus meinem Orchester", antwortete ich ihr.
,,Kennst du ihn schon lange?"
,

,Nein, eigentlich kenne ich ihn noch gar nicht. Er ist noch nicht sehr lange da, zumindest nicht lange genug, sodass ich ihn hätte kennenlernen können. Er kam zu uns als... Naja, eigentlich nur ein paar Tage bevor du nach London gekommen bist."

Laurel verzog nachdenklich das Gesicht. ,,Und wusste er, dass du bei Royal Ascot arbeitest?"
,,Keine Ahnung. Wahrscheinlich schon. Irgendwer wird es ihm schon erzählt haben. Vielleicht Luke. Er kümmert sich immer um die Neuen."
,,Mmhh..." Laurel richtete sich wieder auf, nur um einen Stuhl ein Stück zurück zu ziehen und sich mir gegenüber zu setzen. ,,Dieser Pietro hat sich seit dieser Nacht nicht bei dir gemeldet, oder? Könnte er vielleicht in das alles verwickelt sein?"

,,Ich will keine falschen Anschuldigungen machen-"
,,Aber verstehst du nicht?", unterbrach mich Laurel, ,,Er ist ein Zeuge! Er ist genau das, was wir brauchen. Vielleicht weiß er sogar, was in dieser Nacht passiert ist! Das ist unsere einzige Spur. Wir müssen uns an sie klammern wie Ertrinkende."
,,Ich weiß, wir müssen mit ihm sprechen", antwortete ich.

______

Luke war nicht über meinem Anruf erfreut. Ich wollte nur Pietros Adresse von ihm erfragen, aber er schien die Wichtigkeit der Information morgens um 4 Uhr nicht zu verstehen.
,,Du brauchst was? Jetzt?", fragte er verschlafen durch das Telefon.
,,Seine Adresse", erwiederte ich geduldig. Ich hatte das Telefon auf laut gestellt, sodass Laurel mithören konnte.
,,Die kann ich dir geben, aber er ist über das Wochenende zu seinen Eltern gefahren."

Ich hörte, wie es bei ihm raschelte. Wahrscheinlich durchsuchte er sein Adressbuch.
,,Weißt du, wo das ist?"
,,Ja, warte. Ich habe es mir irgendwo aufgeschrieben. Ich glaube irgendwo vor Cardiff."
,,Da haben wir noch ein Match!" warf Laurel augenzwinkernd ein.
,,Mist, aber ich darf doch die Stadt nicht verlassen...", erwähnte ich zerknirrscht.
,,Keine Sorge, Süße. Ich fahre gleich los", erwiderte Laurel euphorisch. ,,Ich erledige das."
,,Gut. Ich erwarte dich jetzt schon", sagte ich ungeduldig. Nichts wollte ich jetzt mehr, als mit Laurel mitzufahren.
,,Ich schicke dir die Adresse", sagte Luke. Scheinbar brauchte er noch einen Moment, um sie zu finden.
,,Vielen Dank, Luke!" Mir diesen Worten beendete ich unser Telefonat.
,,Ich werde schneller wieder da sein, als du  ,Mr. Johnson' sagen kannst", erwiederte sie aufmunternd. Sie hauchte mir einen Kuss auf die Wange und begann schon, ihre Dinge einzupacken.

,,Ach, Laurel?" Sie sah zu mir hoch. ,,Weißt du eigentlich, wo die Flasche ist, die ich hier auf den Tisch gestellt habe?"
Sie deutete mit den Kopf in Richtung Küche. ,,Unterste Schublade, ganz rechts. Ich dachte, dass du vielleicht nichts von Holmes' Geschenk wissen willst..." Sie zog sich ihren beigen Mantel an, der auf dem Sofa gelegen hatte, und suchte in den Taschen nach ihrem Autoschlüssel.

,,Ich gehe jetzt. Ich beeile mich."
,,Warte Laurel!", rief ich ihr noch hinterher, bevor sie die Wohnung verlassen konnte. Sie drehte sich wieder zu mir um.
,,Danke. Für alles."

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