🔸️3: der Junge auf der Parkbank

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Ein paar Wochen später...


Jungkook ging an diesem Tag alleine durch den kleinen Park am Seouler Stadtrand. Normalerweise war er stets zusammen mit Namjoon auf Streife, doch der Ältere hatte sich am Brunnen mit zwei jungen hübschen Frauen verquatscht (typisch) und da der Schwarzhaarige keine Lust hatte, sich den Flirt mit anzuschauen, beschloss er halt alleine seine Patrouille zu beenden.

Es war für Anfang November bereits sehr kalt und fröstelnd zog der junge Polizist seinen Schal höher, während sich bei jedem Atemzug kleine Wölkchen um Mund und Nase bildeten.

Oh, wie sehr er sich auf seine heiße Badewanne freute...

Er passierte einen kleinen Spielplatz, auf dem ein paar Kinder unter der Aufsicht ihrer Eltern spielten. Schmunzelnd beobachtete er, wie ein kleines Mädchen auf dem Bauch die Rutsche hinunterrutschte und mit der Nase voraus im Sand landete. Die Mutter kam daraufhin angerannt und nahm das schluchzende kleine Bündel in den Arm.

Ein paar Meter weiter stand ein junges Pärchen und hielt sich verliebt im Arm, als eine ältere Dame mit ihrer Gehhilfe schimpfend auf die beiden zukam und ihnen eine Standpauke darüber hielt, dass man sich in der Öffentlichkeit so nicht zu benehmen hatte.

Jungkook schüttelte den Kopf und ging weiter, als sein Blick auf einen zierlichen Jungen mit einer abgetragenen Mütze auf dem Kopf und einer alten Decke auf den Beinen fiel. Er saß auf einer Parkbank und beobachtete zwei Hunde beim spielen (ohne Leine! Aber Jungkook ignorierte dies, ausnahmsweise).

Mit einem Schmunzeln ging er zu dem Jungen rüber und setzte sich neben ihn auf die Bank.

Der Brünette zuckte erschrocken und sah Jungkook mit großen Augen an. „Omo, Officer Jeon! S-Sie haben mich erschreckt..." Er schlug sich eine Hand auf die Brust und versuchte seinen Atem wieder zu beruhigen.

Jungkook lachte und rieb sich schuldbewusst den Nacken. „Tut mir leid."

Taehyungs erschrockene Miene wurde schließlich weich und er lächelte. „Ich habe dies Mal nichts angestellt. Versprochen."

„Ich weiß. Ist es okay, wenn ich mich etwas zu dir setze?"

Taehyung nickte. Er wandte seinen Blick wieder nach vorne und so saßen beide ein paar Minuten schweigend nebeneinander.

Irgendwann fing der Jüngere an mit seinen Finger an der Decke herumzuspielen und nervös auf seiner Unterlippe herumzukauen. „Ich... Ich wollte noch mal danke sagen."

Jungkook sah den Jüngeren daraufhin fragend an. „Wofür?"

„Dafür, dass Sie mir geglaubt haben, dass ich kein Dieb bin...", antwortete Taehyung und fügte etwas verkniffener hinzu: „Zwei Mal."

„Warum sollte ich auch nicht?"

Der Jüngere richtete den Blick auf seine Hände und senkte die Stimme. „Weiß nicht. Vielleicht weil es die meisten nicht tun würden..."

Jungkook wollte etwas erwidern, doch in diesem Moment kam einer der beiden Hunde auf die beiden zugelaufen (die Rufe seines Frauchens ignorierend) und kam schwanzwedelnd vor Taehyung zum Stehen. Der Brünette strahlte und kraulte dem zutraulichem Tier den Nacken.

Irgendwie war Taehyungs Lächeln ansteckend und die Freude über den vierbeinigen Besucher war dem Jüngeren deutlich ins Gesicht geschrieben, so dass sich automatisch auch ein Lächeln auf Jungkooks Gesicht stahl, während er die beiden beobachtete.

„Ich mag Hunde", sagte Taehyung, als er weiterhin liebevoll den Vierbeiner streichelte. „Sie sind ohne Vorurteile...", fügte er etwas leiser hinzu, doch Jungkook konnte ihn hören und er sah ihn mitfühlend an — plötzlich von einer unbekannten Schwere und Mitgefühl erfasst.

Das Frauchen des Hundes stand auf einmal vor ihnen und zerrte ihren Hund am Halsband von Taehyung weg. "Nicht Horo!" Sie warf Taehyung einen angewiderten Blick zu, dann zog sie ihren Hund mit sich.

Taehyung ließ es geschehen und senkte den Blick. Er wusste, was die Frau dachte. Das Gleiche, was sie alle dachten. Als er den mitfühlenden Blick des Polizisten neben sich spürte, setzte er schnell ein falsches Lächeln auf. „I-Ich kann es verstehen. Ich würde meinen Hund auch nicht mit Fremden spielen lassen." Taehyungs Stimme war normal, doch sein Gesicht verriet, dass er enttäuscht und traurig war.

Jungkook sah den Jüngeren noch eine Weile schweigend an.

Taehyung jedoch mied den Blickkontakt, hielt den Blick gesenkt und zog die Decke enger um seinen Körper, hoch bis zu seinen Schultern.

War Taehyung noch dünner, als bei ihrem ersten Aufeinandertreffen?

„Ich habe Lust auf eine heiße Schokolade", sagte der Ältere irgendwann und stand auf. „Möchtest du auch?"

UND WIE!

„N-Nein, danke", gab Taehyung kopfschüttelnd zurück.

„Komm schon. Ein Nein lasse ich nicht gelten."

Doch Taehyung schüttelte den Kopf erneut. „Nein, wirklich nicht."

„Okay."

Jungkook ging zu dem kleinen Kiosk, der nur ein paar Meter entfernt war. Als er einige Minuten später zurück kam, hatte er zwei Becher voll heißer, dampfender Schokolade in den Händen und unterm Arm eine kleine weiße Papiertüte.

Er ging zu Taehyung, der mit großen Augen auf den Becher starrte, den ihm der junge Polizist entgegenhielt.

„Ich habe doch gesagt ich lasse ein Nein nicht gelten", sagte der Schwarzhaarige grinsend. „Jetzt nimm schon."

Taehyung biss sich auf die Unterlippe und lächelte, während er den dampfenden Becher vorsichtig entgegennahm, als wenn er das kostbarste auf der Welt wäre,  und mit einem Strahlen im Gesicht an der warmen Flüssigkeit roch. „Oh, wie das riecht!"

Jungkook grinste zufrieden und ließ sich wieder neben Taehyung auf der Bank nieder. „Und wie es sich für einen echten Polizisten gehört..." Er zauberte zwei Donuts aus der Papiertüte und reichte einen dem staunenden Taehyung, dem das Wasser förmlich aus dem Mund lief.

„Das kann ich nicht annehmen", sagte der Jüngere daraufhin kopfschüttelnd, den Blick aber weiter auf den köstlichen Donut geheftet.

Jungkook zuckte mit den Achseln. „Ich bin es gewöhnt Donuts für zwei zu kaufen. Und da Namjoon gerade nicht da ist musst du nun seinen Part übernehmen."

„Okay." Auf Taehyungs Gesicht zeichnete sich sein süßes Boxysmile, das Jungkooks Herz erwärmte. Er nahm den Donut und biss genüsslich hinein. „Oh Gott...", säuselte er, die Augen geschlossen und den Mund voller Zuckerguss.

Jungkook fing an zu lachen und wollte gerade selber in seinen Donut beißen, als sein Handy vibrierte. Er holte es aus seiner Jackentasche, seufzte und steckte es wieder weg. „Ich muss los."

Der Jüngere sah für einen Moment enttäuscht aus, lächelte aber und nickte leicht.

„Hier, meinen kannst du auch noch haben." Er hielt Taehyung seinen Donut hin, der ihn mit vollen Wangen und zuckergussbeschmiertem Mund fragend ansah.

„Daff kann iff nifft an—"

„Doch, kannst du." Jungkook schenkte dem Jüngeren ein warmes Lächeln, dann stand er auf und zog sich die Jacke enger um seinen Körper. Es war wirklich verdammt kalt.

Er wollte gerade gehen, als er sich noch ein Mal zu dem Jüngeren umdrehte.

Jungkook überlegte kurz, dann zog er sich den Schal aus, beugte sich runter und legte ihn den verdutzt drein blickenden Jungen um. Taehyung errötet und als Jungkook fertig war, befühlte er mit zittrigen Fingern den weichen Stoff um seinen Hals.

Er roch herrlich.

„Taehyung."

„J-Ja...?"

„Pass auf dich auf, ja?"

„O-Okay..."

Dann wandte sich der Schwarzhaarige mit einem letzten Lächeln in Richtung des Jungen ab und ging zurück zu seinem Partner.







Das war das vorerst letzte Mal, dass Jungkook den Jüngeren sah.

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